www.berlin.de Als Anerkennung für Verdienste um die Förderung des #Radverkehrs in Berlin vergab der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Christian Gaebler, heute zum sechsten Mal die Auszeichnung „#FahrradStadtBerlin“.
Ausgezeichnet wurden die Initiatoren des Blogs „Alle Macht den Rädern“ (für die Entwicklung dieses kritischen Diskussionsforums im Internet), der Verein Mellowpark e.V. (für sein Engagement für die Jugendarbeit mit dem BMX-Fahrrad) sowie das Hotel 25hours Bikini Berlin (für ein Mobilitätsangebot, das dem Image- und Wertewandel des Radfahrens in innovativer Weise Rechnung trägt). Die 2007 erstmals vergebenen Urkunden, mit denen Aktivitäten und Maßnahmen gewürdigt werden, die in besonderem Maße zur Förderung des Radfahrens beigetragen haben, wurden am Donnerstag, dem 14. August 2014 um 10.30 Uhr im Gebäude der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt an die Preisträger überreicht. Staatssekretär Gaebler: „Radverkehr ist eine moderne, gesunde und umweltschonende Form der städtischen Mobilität. Täglich werden über 1,5 Millionen Wege in Berlin mit dem Fahrrad zurückgelegt, und es werden jedes Jahr mehr. Mit der Berliner Radverkehrsstrategie wollen wir diese Entwicklung unterstützten und immer mehr Menschen für das Radfahren gewinnen. Heute würdigen wir deshalb wieder drei Beiträge, die in ganz unterschiedlicher Weise dabei helfen, den Radverkehr in Berlin voranzubringen.“ Die Initiatoren des Blogs „Alle Macht den Rädern“, Ulrike Heringer, Till Runge und Kevin Schön, erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung eines kritischen Diskussionsforums zum Thema Radfahren und Radverkehr, stellvertretend für viele andere Blogs in Berlin, die dem Thema Radverkehr gewidmet sind. Der Verein Mellowpark e.V., vertreten durch den Projektleiter Jens Werner, erhält die Auszeichnung für sein Engagement in der Jugendarbeit mit dem BMX-Fahrrad im Jugend-, Sport und Freizeitpark Mellowpark, An der Wuhlheide 250 in Treptow-Köpenick. Das Hotel 25hours Bikini Berlin, vertreten durch den Hoteldirektor Michael Wünsch, erhält die Auszeichnung für ein spezielles Mobilitätsangebot, das mit dem „Design-Fahrrad auf dem Zimmer“ den Image- und Wertewandel, den das Radfahren zurzeit erfährt, in innovativer Weise nutzt und zugleich auch verstärkt. Bereits 2004 hat der Senat die erste „Radverkehrsstrategie für Berlin“ beschlossen und seitdem konsequent umgesetzt. Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen wurde diese Strategie im vergangenen Jahr aktualisiert und fortgeschrieben. Im Verkehrsbereich engagierte Initiativen und Verbände sowie Vertreter der Polizei, der U- und S-Bahn, der Wissenschaft und der Bezirke haben im „FahrRat“ daran mitgewirkt. Der FahrRat hat auch die Auswahl für die Auszeichnung „FahrradStadtBerlin“ getroffen, die heute verliehen wurde. Die Umsetzung der Radverkehrsstrategie ist eine Daueraufgabe von Politik und Verwaltung. Einiges bleibt noch zu tun, in vielen Punkten gibt es aber auch sichtbare und messbare Fortschritte. In den letzten zehn Jahren wurden über 50 Mio. € in Berliner Radverkehrsvorhaben investiert. Auch im letzten Doppelhaushalt blieb das Budget für die Förderung des Radverkehrs ungeschmälert erhalten. Die Sachmittel für neue Radverkehrsinfrastruktur wurden sogar auf 4 Mio. € pro Jahr erhöht, für die Sanierung von Radverkehrsanlagen können 2 Mio. € pro Jahr ausgegeben werden. Mit der Realisierung der acht in der Radverkehrsstrategie benannten „Modellprojekte“, mit denen fühlbare Verbesserungen erreicht und neue Impulse gesetzt werden sollen, wurde begonnen: Die Partnerschaftskampagne, die zur gegenseitigen Rücksichtnahme zwischen Autofahrern, Radfahrern und Fußgängern aufruft, erzielte eine erfreuliche Breitenwirkung. Sie wurde inzwischen an andere Städte (Bonn, Trier, Oldenburg…) weitergegeben, die ebenfalls hoffen, damit das Verkehrsgeschehen zu entspannen und Unfälle zu vermeiden. Auch in Berlin konnten erneut Sponsoren gewonnen werden, um die Kampagne fortzusetzen. Die Berliner Radfahrerinnen und Radfahrer hatten die Möglichkeit, auf einer eigens geschalteten Internet-Seite besonders problematische Kreuzungen zu benennen. Daraufhin gingen über 5.000 räumlich verortete Vorschläge ein. Mehr als 4.000 Kommentare enthielten teils sehr konkrete Problembeschreibungen und Verbesserungsvorschläge, die zurzeit geprüft und mit den statistischen Unfallschwerpunkten abgeglichen werden. Die Erkenntnisse dienen auch zur Vorbereitung des in der Radverkehrsstrategie genannten Modellprojekts „Neue Lösungen an Knotenpunkten“. Ob und wie unsere Ampelkreuzungen fahrradfreundlicher gestaltet werden können und ob auf wichtigen Routen vielleicht sogar eine „Grüne Welle“ für den Radverkehr geschaltet werden kann, sind Fragen, mit der sich Experten ebenfalls zurzeit beschäftigen. Mit dem weiteren Ausbau der Hauptrouten des Radverkehrs werden mehr Wege mit dem Fahrrad zurückgelegt und die Berliner Straßen werden so stärker entlastet. Als Teil des „Schaufensters Elektromobilität“ wird die Senatsverwaltung deshalb einen „Pedelec-Korridors“ im Südwesten Berlins einrichten. Kostenlose Schnupperangebote für diese elektrisch unterstützten Fahrräder sowie zügig befahrbare Radverkehrsanlagen und sichere Abstellmöglichkeiten an S- und U-Bahnhöfen sollen dort Pendler aus den Stadtrandgebieten und aus dem Umland zum Umsteigen vom Auto motivieren. Staatssekretär Gaebler: „Neben den Verbesserungen der Fahrradinfrastruktur, die zweifellos wichtig sind, muss Radverkehrsförderung auch bei den Menschen ansetzen. Ich freue mich darüber, dass offensichtlich immer mehr von Ihnen Spaß am Radfahren haben, und bin zuversichtlich, dass damit auch die Akzeptanz des Fahrrades als „ganz normales Verkehrsmittel“ für den Alltagsverkehr weiter zunimmt. Nicht zufällig gehen die diesjährigen Auszeichnungen zur FahrradStadtBerlin deshalb an Projekte, die unterschiedliche Nutzergruppen unmittelbar und auch emotional ansprechen.“ Rückfragen: Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt