http://www.bvg.de/index.php/de/103842/name/Pressemitteilungen/article/1095657.html Die neue U5 teilt die U6 in zwei Linien: Der neue Kreuzungsbahnhof Unter den Linden entsteht Die gute Nachricht zuerst: Berlins berühmteste Straßenkreuzung Unter den Linden / Friedrichstraße bekommt einen eigenen U-Bahnhof. Sogar einen Kreuzungsbahnhof. Hier treffen sich die „alte“, unterhalb der Friedrichstraße verlaufende U6 und die „neue“ Ost-West-Verbindung zwischen Brandenburger Tor und Alexanderplatz, die verlängerte U5. Nach der Fertigstellung gibt es eine umsteigefreie Verbindung zwischen historischer Mitte, Rotem Rathaus, Nikolaiviertel, Museumsinsel und Regierungsviertel sowie dem Hauptbahnhof. Davon profitieren neben den Berlinerinnen und Berlinern, auch die vielen Touristen, denn das bedeutet kurze Wege zu den Sehenswürdigkeiten. Für die umfangreichen Tiefbauarbeiten für den Kreuzungsbahnhof, muss die U-Bahnlinie U6 zwischen den U-Bahnhöfen Friedrichstraße und Französische Straße für circa 16 Monate unterbrochen werden. Die Sperrung beginnt am 30. Juni 2012, gegen 21 Uhr, und dauert voraussichtlich bis Herbst 2013. Die neue U-Bahnlinie U5, von der ab 2019 ein reibungsloses Umsteigen auf die U6 erfolgen soll, muss dabei unter die U6 gebaut werden. Das erfordert zunächst den vollständigen Abbruch des bestehenden U6-Tunnels. Der erste Arbeitsschritt sieht den Umbau von Stellwerkstechnik, Gleisanlagen, Strom- und Kommunikationsanlagen vor, damit ein dichter Pendelverkehr auf den beiden Teilstrecken der U-Bahnhöfe Alt-Tegel – Friedrichstraße sowie Französische Straße – Alt Mariendorf sichergestellt werden kann. Ende August beginnen dann die Abbrucharbeiten am U6-Tunnel. So wie der neue U-Bahnhof Museumsinsel wird auch der U-Bahnhof Unter den Linden in der so genannten Deckelbauweise errichtet. Zur Vermeidung von Dreck und Lärm erhalten die Baugruben gleich nach der Abdichtung einen Stahlbetondeckel, der Lärm und Staub zurückhält. Dieser Deckel (circa 6.000 m2) ist so stabil, dass darüber der Verkehr bereits wieder fließen kann, während darunter noch gearbeitet wird. Zuerst aber werden, in einem ersten Arbeitsschritt, Schlitzwände in den Boden getrieben, um die Seitenflächen der Baugrube abzudichten. Danach werden im so genannten Düsenstrahlverfahren mittels Hochdruckinjektion eine Dichtsohle sowie ein Aussteifungsrost hergestellt. Der Deckel, der die Baugrube abschließt, hat Öffnungen, damit das Erdreich (circa 27.000 m³), das ein Bagger unter dem Deckel abträgt, abtransportiert werden kann und damit die Baustoffe (Beton, Stahl etc.) für den unterirdischen Rohbau des Kreuzungsbahnhofes angeliefert werden können. Verkehr auf der U6 unterbrochen – die Verkehrsmaßnahmen im Überblick 1. Bauphase: 30. Juni 2012, circa 21:00 Uhr, bis 21. August 2012, Betriebsende In dieser Zeit besteht Pendelverkehr jeweils im 12-Minuten-Takt (abends 10 Minuten) – zwischen U Schwartzkopffstraße und U Friedrichstraße sowie – zwischen U Französische Straße und U Hallesches Tor. Nach dem gültigen Fahrplan fahren die Züge – zwischen U Alt-Tegel und U Schwartzkopffstraße sowie – zwischen U Hallesches Tor und U Alt-Mariendorf. Die U6 fährt nicht zwischen den U-Bahnhöfen Friedrichstraße und Französische Straße. 2. Bauphase: 22. August 2012, Betriebsbeginn, bis voraussichtlich Herbst 2013 Die U-Bahn fährt wie gewohnt – zwischen den U-Bahnhöfen Alt-Tegel und Friedrichstraße sowie – zwischen den U-Bahnhöfen Französische Straße und Alt-Mariendorf. Die U6 fährt nicht zwischen den Bahnhöfen U Friedrichstraße und U Französische Straße. Für den Zeitraum der Baumaßnahme bitten wir unsere Fahrgäste, die Strecke zwischen den U-Bahnhöfen Französische Straße und Friedrich-straße, sofern möglich, zu Fuß zurückzulegen. Die Entfernung beträgt nur circa 500 Meter. Der Fußweg zwischen den U-Bahnhöfen Französische Straße und Friedrichstraße führt immer entlang der Friedrichstraße und ist ausgeschildert und gut sichtbar gekennzeichnet. Ein Teil der Strecke ist überdacht. Der Fußweg zum U-Bahnhof Friedrichstraße (U6) verläuft auf der östlichen Straßenseite und zum S-Bahnhof Friedrichstraße auf der westlichen Straßenseite. Ausgeschildert ist auch der barrierefreie Weg von bzw. zu den Haltestellen der Buslinie 147. Barrierefreie Umfahrung Der U-Bahnhof Französische Straße ist nicht barrierefrei. Um eine barrierefreie Umfahrung zu gewährleisten, kann zwischen U Stadtmitte und U Friedrichstraße und umgekehrt die Buslinie 147 genutzt wird. Der Bus 147 fährt während der Baumaßnahmen nicht wie bisher über U Französische Straße, sondern über U Stadtmitte. Dabei fährt er baubedingt über die Glinkastraße. Der U-Bahnhof Hallesches Tor ist zwar nicht barrierefrei, aber das Umsteigen in den Pendelzug ist durch den Einsatz mobiler Rampen gewährleistet. Auch der Individualverkehr ist betroffen Zur Herstellung der Baugruben für den neuen U-Bahnhof Unter den Linden muss u. a. ab 13. Juli 2012 bis 16. Juli 2013 die Friedrichstraße komplett von der Behrenstraße bis zur Kreuzung Unter den Linden gesperrt werden. Zusätzlich wird die Süd-Fahrbahn der Straße Unter den Linden von der Glinkastraße bis zur Charlottenstraße für 16 Monate gesperrt. Während der Sperrzeit wird der Individualverkehr in West-Ost-Richtung weiträumig umgeleitet. Für die Aufrechterhaltung des öffentlichen Straßenverkehrs, einschließlich Busse, wird die nördliche Fahrbahn Unter den Linden zweispurig für den Verkehr in Ost-West-Richtung eingerichtet sowie zusätzlich eine Spur in West-Ost-Richtung, die nur für Busse und Taxis zur Verfügung steht. An der Baustelle vorbeilaufen und gewinnen Während die Berliner Verkehrsbetriebe sonst bei Schienenbaustellen bemüht sind, regelmäßig Umfahrungsmöglichkeiten mit Bussen oder Bahnen anzubieten, empfehlen wir in diesem Fall den Fahrgästen ganz bewusst den Fußweg. Schließlich handelt es sich bei der zu überwindenden Strecke lediglich um circa 500 Meter – eine Distanz, die die meisten Menschen in weniger als 10 Minuten zu Fuß zurücklegen. Da der Bus 147 sich seine Ausweichroute durch die Glinkastraße mit dem ebenfalls umgeleiteten Individualverkehr teilen muss, ist schon im Vorfeld absehbar, dass es zu Staus und damit zu deutlichen Fahrzeitverlängerungen kommen kann. Kurzum: wer zu Fuß gehen kann, ist klar im Vorteil. BVG-Mitarbeiter werden an den U-Bahnhöfen Auskünfte geben, dazu gibt es umfangreiches, zweisprachiges Informationsmaterial und ein Wegeleitsystem, das die Orientierung erleichtert. Allen Fahrgästen, die nicht im direkten Einzugsbereich der Baustelle zu tun haben, empfiehlt die BVG ohnehin die weiträumige Umfahrung mit U-Bahn oder S-Bahn. Dank des engmaschig verknüpften Berliner Nahverkehrsnetzes bieten sich dafür zahlreiche Möglichkeiten an (z. B: U8, U9, über den S-Bahn-Ring oder die S-Bahnlinien in Nord-Süd-Richtung). Um den ungewöhnlichen Ersatz- “Fußverkehr“ in der Anfangsphase für die Pendler bekannt zu machen, veranstaltet die BVG ein Gewinnspiel. Für die Teilnahme benötigt man eine Stempelkarte, die man einmal am Tag an einem der beiden U-Bahnhöfe Französische- bzw. Friedrichstraße, am Fahrausweisentwerter abstempelt und bis 14.11.2012 komplett abgestempelt an die BVG zurückschickt. Als erster Preis winkt ein Kurztrip nach Hamburg inklusive Bahnfahrt, Kulturprogramm und Übernachtung. Außerdem verlosen wir diverse Tickets, z. B. für den Friedrichstadtpalast oder Admiralspalast. Vom 25. Juni bis 3. Juli 2012 halten BVG-Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Karten auf den beiden U-Bahnhöfen für Teilnehmer bereit und informieren auch über fahrgastrelevante Themen zur Baumaßnahme U6. Die Stempelkarten, die nicht als Fahrausweis gelten, sind auch bei ausgewählten Partnern der Interessengemeinschaft Friedrichstraße erhältlich. Das Bauzaunkonzept Unter den Linden Wer sich für die schnelle Variante, den kurzen Fußweg entscheidet, läuft direkt an der Baustelle und dem Bauzaun entlang. Bauzäune wirken in erster Linie störend: Sie versperren die Sicht und den Weg und zwingen dann auch noch zu Umwegen. Um die Beeinträchtigungen für Fußgänger, Passanten, Anwohner, Gewerbetreibende und Fahrgäste entlang der Baumaßnahme zum Lückenschluss der U5 im historischen Herzen Berlins abzumildern, erhalten alle Bauzäune der Baumaßnahme „Neue U5“ eine besondere Gestaltung. Damit erfüllt die BVG Vorgaben des Aufgabenträgers und schafft gleichzeitig eine Berlin-Neuheit. Erstmals bekommen alle Bauzäune der vier Großbaustellen (Unter den Linden, Museumsinsel, Marx-Engels-Forum und Berliner Rathaus) eine einheitliche Gestaltung und ein individuelles Farbkonzept. Neben umfangreichen Orientierungshinweisen zu touristischen und anderen wichtigen Adressen erläutern sie das Baugeschehen und geben geschichtliche und kulturhistorische Verweise zu markanten Berliner Ereignissen. So sind sie umfassendes Kommunikationsmittel: informativ, attraktiv, unterhaltend, und berichtend. Damit werden sie auch Plattform für die von den Bauaktivitäten betroffenen Anlieger. Entsprechend den Vorgaben von Bezirk und Senat hat die BVG dabei auf eine ausgewogene Balance zwischen werblichem Anliegen und dem respektvoll ästhetischem Umgang mit der historischen Mitte Berlins geachtet.