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Politisch gewollter Lärm
Jürgen SchwenkenbecherSeit drei Wochen tobt in Berlin eine öffentliche Debatte, wie sie die Stadt lange nicht erlebt hat. Mehr als ein Dutzend Bürgerinitiativen haben sich gegründet, Kundgebungen werden veranstaltet, Protest-Unterschriften gesammelt. Und das aus guten Gründen: Denn die Deutsche Flugsicherung hat vor drei Wochen ihre Vorschläge für den Verlauf der Abflugrouten vom künftigen Großflughafen Berlin Brandenburg International gemacht. Ihnen zufolge könnte es sein, dass mehrere Tausend Menschen den Fluglärm des neuen Hauptstadtflughafens ertragen müssen, die ein solches Ungemach bislang wohl nicht einmal in ihren schlimmsten Träumen fürchten.
In dem vielstimmigen Chor der Protestierer sind mittlerweile auch immer deutlicher die Stimmen der Politiker zu hören. Dagegen lässt sich eigentlich nichts sagen, schließlich sind sie gewählt worden, um die Interessen der Bürger zu vertreten. Sieht man genauer hin, erweist sich dieses Engagement jedoch als ziemlich scheinheilig. Die Aufregung der Volksvertreter kommt nämlich, so berechtigt sie auch sein mag, um viele …