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presse/Presse_27_07_09.pdf
Im Auftrag der Länder Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-
Vorpommern hat der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) das
Vergabeverfahren „Netz Stadtbahn“ abgeschlossen. Der DB Regio AG und der
Ostdeutschen Eisenbahn GmbH (ODEG) wurden die Zuschläge erteilt. Damit konnte
die bisher größte Ausschreibung für den Betrieb von Bahnstrecken in Deutschland
ohne Nachprüfungsverfahren auch zur erstmals praktizierten Loslimitierung
erfolgreich beendet werden. Für die Fahrgäste bedeutet das künftig mehr Qualität
durch modernere Fahrzeuge, mehr Sitzplätze und mehr Personal in den Zügen.
Infrastrukturminister Reinhold Dellmann: „Das ist ein guter Tag für die Fahrgäste in der
Hauptstadtregion, die zur Zeit die Hauptlast der aktuellen Probleme tragen müssen. Sie
bekommen mehr Qualität und Leistung im Regionalverkehr. Ich bin mit dem Ergebnis sehr
zufrieden, auch weil durch die hohe Zugbegleiterquote Arbeitsplätze geschaffen werden.
Darüber hinaus laden wir zu Gesprächen über ein Fairnessabkommen bei
Personalübernahmen mit den beiden Verkehrsunternehmen und allen drei
Eisenbahnergewerkschaften, Transnet, GdL und GdBA ein. Ich werde mich dafür einsetzen,
bestehende Sozialstandards zu sichern und Lohndumping zu unterbinden.“
Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg: „Durch
die Ausschreibung werden mindestens 100 zusätzliche Arbeitsplätze in der Region
geschaffen, denn künftig wird in jedem Zug ein Kundenbetreuer mitfahren, an den sich die
Fahrgäste wenden können. Weiter werden sich die Fahrgäste auch auf mehr Komfort freuen
können, denn auf allen Linien werden neue oder modernisierte Fahrzeuge eingesetzt.“
Die DB Regio AG erhält den Zuschlag für die Lose 1 und 3. Damit wird sie weiterhin den
Betrieb der Linien RE1, RE7, RE11, RB13, RB14, RB20, RB21, RB22, RB23 sowie des
neuen Flughafenexpress RE9 sicherstellen.
Weiterhin übernimmt die DB Regio AG ab Dezember 2014 den Abschnitt Berlin-Lichtenberg
– Eberswalde als RB24 – dies entspricht einem Linienast der heutigen OE60 der
Ostdeutschen Eisenbahn GmbH. Der Verkehrsvertrag mit DB Regio umfasst ein
Leistungsvolumen von ca. 15 Mio. Zugkilometer pro Jahr.
Die Ostdeutsche Eisenbahn GmbH (ODEG) erhält den Zuschlag für die Lose 2 und 4. Damit
wird die ODEG die Linien RE2, RE4, RB33, RB35 und RB51 betreiben. Auf den Linien RE2
und RE4 übernimmt die ODEG den Betrieb von der DB Regio AG.
Der Verkehrsvertrag mit der ODEG umfasst ein Leistungsvolumen von ca. 7 Mio.
Zugkilometer pro Jahr.
Die Betriebsaufnahme für die Regionalbahnlinien ist jeweils zum Fahrplanwechsel im
Dezember 2011, für die Regionalexpresslinien im Dezember 2012. Der Flughafenexpress
RE9 startet schon mit der Eröffnung des neuen Flughafens BBI im November 2011. Die
Laufzeit der Verträge gilt bis Dezember 2022. Die Länder Brandenburg, Berlin, Sachsen-
Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern werden mit Abschluss der neuen Verkehrsverträge
rund 55 Millionen Euro jährlich einsparen. Allein Brandenburg spart über 40 Millionen Euro
pro Jahr.
Für die Fahrgäste wird es unter anderem folgende Verbesserungen geben:
Auf der Linie RE1:
• wird ab Dezember 2012 eine erhöhte Kapazität von 609 Sitzplätzen angeboten.
Das sind 67 Sitzplätze mehr als heute.
• werden analog zu heute Lok-Doppelstockwagen-Züge eingesetzt. Diese verkehren
mit deutlich leistungsfähigeren Lokomotiven. Eventuelle Verspätungen können so
schneller ausgeglichen werden.
• Die derzeit eingesetzten klimatisierten Doppelstockwagen des Herstellers
Bombardier werden im Innenraum komplett erneuert und modernisiert.
Auf allen anderen Linien der Lose 1 und 3
• werden ab Dezember 2011 einstöckige klimatisierte Elektrotriebzüge des Typs ETalent
2 der Firma Bombardier eingesetzt. Diese Linien werden durch 3- oder 5-
teilige Fahrzeuge bedient, die nach Bedarf auch in Doppeltraktion verkehren.
• Auf der Linie RE7 wird das Angebot zwischen Belzig und Dessau werktags auf
einen Stundentakt erweitert
• In den Regionalbahnlinien wird ein Catering mit Getränken und kleinen Snacks
angeboten
Auf den Linien RE2 und RE4:
• werden erstmalig in Deutschland neue Flirt-Doppelstocktriebzüge des Herstellers
Stadler Pankow eingesetzt.
Auf den Linien RB33 und RB51:
• werden neue zweiteilige Diesel-Triebwagen vom Typ GTW 2/6 der Firma Stadler
Pankow eingesetzt
• Diese Fahrzeuge besitzen eine Einstiegshöhe von 780 mm. Somit kann auf der
Linie RB51 ab Dezember 2011 wieder ein niveaugleicher Einstieg vom Bahnsteig
in die Fahrzeuge gewährleistet werden.
Im Ausschreibungsverfahren „Netz Stadtbahn“ wurden 16 Regionalexpress- und
Regionalbahnstrecken in vier Losen vergeben, wobei ausgeschlossen war, dass ein
Bewerber alle Lose gewinnen konnte. Ausgeschrieben waren ca. 22 Millionen
Zugkilometer mit einem Auftragsvolumen von insgesamt rd. 1,3 Milliarden Euro.