https://www.tagesspiegel.de/themen/brandenburg/aus-dem-kahn-in-den-kahn/695412.html
„Berlin ist aus dem #Kahn gebaut.“ so hieß es vor über hundert Jahren. Der #Spree kam im letzten Jahrhundert entscheidende Bedeutung für die Entwicklung Berlins zur Metropole zu. Per #Schiff kam aus dem schlesischen #Industrierevier alles, was für den Ausbau der Großstadt benötigt wurde: Sand, Steine, Holz, Kohle… 100 Jahre später findet dieser Satz seine Umkehrung: Seit vier Wochen wird in der historischen Mitte die Geschichte der Weltstadt neu geschrieben: „Berlin wird in den Kahn rückgebaut.“
29 000 Tonnen Stahl, 83 300 Tonnen Betonbruch, 300 Tonnen Glas sollen bis Ostern 2007 per Kahn aus der Stadt geschafft worden sein. Damit die im Grundwasser der Spree schwimmende 180 Meter lange und 120 Meter breite #Betonwanne nicht nach oben gedrückt wird, wenn die gigantische Beton-Stahlkonstruktion des Hauses verschwindet, wird sie mit 100 000 Tonnen Sand aufgefüllt. Zusätzlich werden 205 000 Tonnen Oberboden für die Zwischenbegrünung benötigt. Während 113 600 Tonnen Palast der Republik aus der Stadt geschafft werden, kommen 305 000 Tonnen Sand und Erde in die Stadt hinein.
Am „Welttag des Wassers“, der in diesem Jahr unter dem Motto „Wasser und Kultur“ steht, interessiert mich als #Spreeforscher, wie diese Materialmassen logistisch auf dem Fluss bewegt werden sollen. Woher kommt der Sand und wohin wird der Palast transportiert? Wie viele Schiffe sind notwendig, um die vorläufige Neugestaltung von Berlins historischer Mitte …