S-Bahn: Im August wird die Berliner S-Bahn 80 Jahre jung

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Neuer Verkehrsvertrag sichert attraktives Angebot für die Region

„Der Wettbewerb im Schienenpersonennahverkehr ist eine weitere Herausforderung, der wir uns stellen werden“, erklärt der Geschäftsführer der S-Bahn Berlin GmbH, Günter Ruppert, mit Blick auf das bevorstehende 80-jährige Jubiläum des traditionsreichen Verkehrsmittels. „Die Berliner S-Bahn ist ein unverzichtbares Verkehrsmittel und Wahrzeichen der Region Berlin/ Brandenburg, das sich mit einer umfangreichen Modernisierung von Infrastruktur und Fahrzeugen bestens auf die Aufgaben der Zukunft vorbereitet hat“, gibt sich der S-Bahn-Chef zuversichtlich.

S-Bahn Berlin GmbH – Kompetenz in der Region

Täglich über 1,2 Mio. Fahrgäste schätzen besonders die Pünktlichkeit, Sauberkeit und die Taktdichte der rot-gelben Züge. In halbjährlichen unabhängigen Kundenzufriedenheits-befragungen erhält die S-Bahn Berlin GmbH deutschlandweit Bestnoten. Umso wichtiger ist es, dass der zwischen dem Unternehmen und dem Berliner Senat bereits im März 2004 ausgehandelte neue Verkehrsvertrag nach dem zustimmenden Senatsbeschluss vom 3. August umgehend unterzeichnet wird Der neue Verkehrsvertrag gibt dem Unternehmen Planungsperspektiven und sichert das Angebot bis zum Jahr 2017.

Vom Verkehrsunternehmen zum Mobilitätsdienstleister

Trotz schwieriger politischer, gesellschaftlicher und finanzieller Rahmenbedingungen in den vergangenen Jahrzehnten ist es den Mitarbeitern der Berliner S-Bahn stets gelungen, zur Mobilität der Menschen in Stadt und Umland beizutragen. Dies allein reicht im 21. Jahrhundert nicht mehr aus. Die Ansprüche an Schnelligkeit, Zuverlässigkeit und Komfort sind gestiegen. Der Dienstleistungsgedanke stellt erhöhte Anforderungen an die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich unter dem hohen Rationalisierungsdruck auf neue Berufsbilder einstellen müssen. Mit der Einführung der Zugabfertigung durch den Triebfahrzeugführer ist die betrieblich geprägte Tätigkeit der Aufsicht nicht mehr erforderlich. Stattdessen werden an 23 zentralen Bahnhöfen im S-Bahn-Netz Mitarbeiter eingesetzt, die dem Fahrgast als Ansprechpartner zur Verfügung stehen und zudem im Störungsfall organisatorische Aufgaben übernehmen.

„Die Zahl der S-Bahn-Mitarbeiter wird sich mittelfristig sozialverträglich von derzeit knapp 3.900 auf rund 3.100 reduzieren“, erklärt S-Bahn-Chef Ruppert. „Gute Dienstleistung hängt nicht von der Zahl der Beschäftigten ab, sondern von durchdachten und effizienten Konzepten. Natürlich wür-den wir gerne auf allen Bahnsteigen Personal haben, aber der Wettbewerbsdruck zwingt uns zu bundesweit üblichen Standards überzugehen. Nicht alles was wir uns wünschen ist machbar“, so Ruppert.

Verantwortung für die Jugend – Engagement für Ausbildungsplätze

Unverändert bleibt das Engagement des Unternehmens bei der Ausbildung junger Menschen. Kürzlich feierte die Ausbildungswerkstatt Schöneweide ihr 70-jähriges Bestehen. Seit 1934 bekamen 17.200 Mädchen und Jungen dort das Rüstzeug für ihre berufliche Karriere bei der Eisenbahn. Derzeit werden 205 Azubis der S-Bahn Berlin GmbH, der Deutschen Bahn und für Dritte in den Räumen der Hauptwerkstatt Schöneweide auf den „Ernst des Lebens“ vorbereitet. Im neuen Ausbildungsjahr ab 1. September werden 29 Bewerber eingestellt. 5 Jugendliche konnten im Rahmen des Ausbildungspaktes mit der Bundesregierung zusätzlich berücksichtigt werden. Die S-Bahn Berlin Berlin GmbH gehört zu den größten Berliner Ausbildungsbetrieben.

Die Hausaufgaben sind gemacht

Das Sanierungsprogramm der Berliner S-Bahn wird bis zum Jahr 2010 weitgehend abgeschlossen sein. Die Grunderneuerung des Bahnhofs Ostkreuz soll bis 2012 realisiert sein.

82,7 Kilometer Strecken wurden seit dem Fall der Mauer wieder aufgebaut und mehr als 118 Kilometer Gleise grunderneuert. Wichtige Knotenbahnhöfe mit überregionaler Bedeutung auch für den Regional- und Fernverkehr sind im Bau. Zahlreiche S-Bahn-Stationen konnten unter denk-malpflegerischen Gesichtspunkten instandgesetzt werden und entsprechend den Anforderungen zu modernen Dienstleistungszentren erweitert werden. Neben Einkaufsmöglichkeiten stehen an 85 Bahnhöfen Kundenzentren und Fahrkartenausgaben zur persönlichen Betreuung und Bera-tung der Fahrgäste zur Verfügung.

Behindertengerechte Ausstattung Berliner Bahnhöfe vorbildlich

Die Erreichbarkeit der S-Bahnhöfe für mobilitätsbehinderte Menschen ist erheblich verbessert worden. Aktuell sind von den 164 Berliner- und Brandenburger Bahnhöfen 121 (73,8%) behindertengerecht ausgestattet. 83 Bahnhöfe verfügen über ein Blindenleitsystem. „Mittelfristig soll, abhängig von den zur Verfügung stehenden Finanzmitteln, an allen S-Bahn-Stationen eine Zu- und Abgangsmöglichkeit für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste geschaffen werden“, erklärt Wolfgang Borsch, Leiter Regionalbereich Ost, DB Station & Service. Im bundesdeutschen Vergleich nehmen die Berliner Bahnhöfe bei der behindertengerechten Ausstattung einen Spitzenplatz ein.

S-Bahn nach Teltow Stadt macht Streckennetz komplett

Mit der Inbetriebnahme der S-Bahn-Verlängerung von Lichterfelde Süd nach Teltow Stadt im Februar nächsten Jahres wird der vorerst letzte S-Bahnlückenschluss vollzogen. Optionen für Ergänzungen bestehen weiterhin für Falkensee, Velten und Rangsdorf. Außerdem sieht der Stadt-entwicklungsplan (STEP) des Berliner Senats einen S-Bahnverkehr auf dem Eisenbahn-Außenring zwischen Grünauer und Karower Kreuz vor. Die Realisierung setzt jedoch eine Bestellung und Finanzierung durch den Aufgabenträger voraus.

Die S-Bahn Berlin GmbH orientiert sich auch künftig durch verbesserte Angebotsgestaltung und erhöhte Beförderungsqualität auf die Gewinnung von Neukunden. Laut Kundenzufriedenheits-befragungen ist schon heute die Schnelligkeit ein wesentliches Kriterium für die Wahl der S-Bahn als Beförderungsmittel. Fahrzeiten von 32 Minuten für die Strecke von Hennigsdorf zur Friedrichstraße, 27 Minuten von Hoppegarten zum Ostbahnhof und 22 Minuten von Lichtenrade zum Potsdamer Platz sind im Individualverkehr kaum zu erreichen. Die durchschnittliche Reisegeschwindigkeit bei der Berliner S-Bahn (inkl. aller Bahnhofshalte) beträgt ca. 38 km/h.

Kürzere Fahrzeiten durch Erhöhung der Reisegeschwindigkeit

Die Fertigstellung der Bauvorhaben, der ausschließliche Einsatz von Neubaufahrzeugen und die Einführung der Zugabfertigung durch den S-Bahn-Fahrer erlauben es schrittweise, die Reisegeschwindigkeit auf über 40 km/h zu erhöhen und die Fahrpläne sukzessive zu straffen. Der Vorteil: Fahrgäste kommen schneller an ihr Ziel; das Verkehrsunternehmen spart Kosten, weil bei gleichem Leistungsangebot weniger Züge erforderlich sind.

Erneuerung des Fahrzeugparks steht vor dem Abschluss

Mit der Auslieferung des 1000. neuen S-Bahn-Wagens der Baureihe 481 im September diesen Jahres steht den Fahrgästen ein komplett erneuerter Fahrzeugpark zur Verfügung. Innerhalb nur eines Jahrzehnts sank das Durchschnittsalter der Züge von 43 Jahre auf 6 Jahre. Die Fahrgäste erlebten einen Komfortsprung von der Holzklasse zu bequemen Polstersitzen. In enger Zusammenarbeit mit dem Hersteller Bombardier wurde ein qualitativ hochwertiger Fahrzeugtyp entwickelt, der sich durch eine durchschnittlich 92-prozentige Verfügbarkeit auszeichnet. Während Altbauzüge durchschnittlich alle 300.000 Kilometer zur Revision in die Hauptwerkstatt mussten, ist dies bei den Fahrzeugen der Baureihe 481 nur alle 1,2 Millionen Kilometer erforderlich. Die Züge der Berliner S-Bahn präsentieren sich traditionell in einer rot-gelben Lackierung.

Als ein beliebter Zusatznutzen hat sich die Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in den Zügen entwickelt. Mit entsprechend gestalteten Mehrzweckabteilen hat sich die S-Bahn Berlin GmbH auf den Trend zur gesundheitsbewussten Kombination von Rad- und S-Bahn-Fahren eingestellt. Im Jahr 2003 wurden 18 Millionen Drahtesel befördert. Tendenz steigend.
Der Preis für die Fahrradmitnahme wurde im Zusammenhang mit der letzten Tarifanpassung gesenkt. Neu eingeführt wurde eine preisgünstige Fahrradmonatskarte, die ergänzend zur Umweltmonatskarte erworben werden kann.

Ausflüge mit der S-Bahn liegen im Trend

Die Berliner S-Bahn wird neben ihrer wichtigen Rolle im Berufsverkehr auch wieder zunehmend mehr im Freizeit- und Ausflugsverkehr genutzt. Das Unternehmen knüpft damit an Traditionen aus den zwanziger Jahren an. Der Einsatz einer Ausflugs-S-Bahn mit Catering-Service und Reise-begleitung, die Stadtrundfahrten mit der gläsernen Panorama-S-Bahn, Tages-Erlebnistouren zu touristisch attraktiven Zielen und ein umfangreiches Angebot an Infomaterial mit Tourentipps werden umfangreich ge-nutzt.

Direkter Draht zum Kunden

Die Kommunikation mit den Fahrgästen ist für die S-Bahn Berlin GmbH wesentliches Element zur Bereitstellung eines optimalen Angebotes. Die auf allen Bahnhöfen kostenlos erhältliche Kundenzeitung „punkt 3“ gibt 14-tägig einen umfassenden Überblick zu Fahrplänen, Veranstaltungen, Baumaßnahmen und aktuellen Themen. Am Kundentelefon werden unter 030 / 29 74 33 33 zum Ortstarif individuelle Anfragen beantwortet. Empfehlenswert ist auch ein Besuch der Internetseite www.s-bahn-berlin.de. Pünktlich zum 80-jährigen Jubiläum der Berliner S-Bahn haben S-Bahn-Mitarbeiter die Website www.s-bahn80.de erarbeitet, die einen umfassenden kompetenten Überblick über die Geschichte des traditionsreichen Verkehrsmittels vermittelt.

Ingo Priegnitz
Pressesprecher

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