Die #Abschiedstour ist einsam. Kein #Fahrgast wärmt mehr die Sitzpolster, keine Hand greift nach den geschwungenen #Türgriffen und zieht sie in die Höhe, um die Türen auseinander zu treiben. Eine #S-Bahn auf ihrer letzten Fahrt von #Erkner nach #Königs Wusterhausen. Bis zum #Abstellgleis in KW fährt sie gar noch aus eigener Kraft. Woche für Woche nehmen S-Bahnen der Baureihe BR #477 diesen Weg. So geht es noch gut zehn Monate, bis alle alten Wagen aus dem Verkehr gezogen sind. Falk Temmler und Jürgen Dittert, beide seit 1990 #Triebfahrzeugführer der S-Bahn, bringen den Zug mit vier Wagen – in dieser Länge auch als Halb- oder Kurzzug bezeichnet – nach KW. Er fährt zwar noch, aber bestimmte Funktionen sind bereits außer Betrieb, die Türen schließen beispielsweise nicht mehr automatisch und sind während der Fahrt auch nicht gesperrt.
Erst auf dem letzten Kilometer fährt die S-Bahn nicht mehr selbst
Jürgen Dittert hat sich die #Stromabnehmerschalterstange geschnappt, um den Abnehmer von der Schiene abzuklappen, #Fahrstrom ist nun unnötig.
Normalerweise passiert das per „Knopfdruck“ im Führerstand, doch das geht schon nicht mehr. Eine #Diesellok vom Dahme- Hafen #schleppt den Halbzug in den Bahnhof, schiebt ihn aufs #Hafengleis, der letzte Kilometer beginnt.
Inzwischen schleppt ein #Spezialfahrzeug, fahrbar auf Schiene und Straße, einen Zug zur #Verschrottungsstelle, der bereits einige Tage „wartet“. Hafenarbeiter Detlef Jakschaguloff hängt an der #Fahrzeugtür, bestimmt das Tempo mittels …