www.berlin.de Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre Schriftliche Anfrage wie folgt: Die Schriftliche Anfrage betrifft teilweise Sachverhal-te, die der Senat nicht aus eigener Zuständigkeit und Kenntnis beantworten kann. Er ist gleichwohl bemüht, Ihnen eine Antwort auf Ihre Frage zukommen zu lassen und hat daher die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) AöR um Stellungnahme gebeten, die von dort in eigener Ver-antwortung erstellt und dem Senat übermittelt wurde. Sie wird nachfolgend gekennzeichnet wiedergegeben. Frage 1: Welche #Forschungsprojekte, #wissenschaftliche Arbeiten, Gutachten oder #Machbarkeitsstudien zum #automatisierten #Fahrbetrieb von Fahrzeugen des ÖPNV (S-Bahnen, U-Bahnen, Straßenbahnen, Busse, Fähren usw.) – auch in Teilaspekten, zum Beispiel der automati-schen Hinderniserkennung – wurden seit 1990 im Auftrag oder unter Beteiligung bzw. mit Unterstützung des Senats oder der BVG in Berlin durchgeführt? Welche For-schungsprojekte, wissenschaftliche Arbeiten, Gutachten oder Machbarkeitsstudien zu diesem Thema wurden in dieser und der vorherigen Legislaturperiode durchge-führt? (Bitte jeweils den Titel der Studie, der Arbeit oder des Projekts, das Erscheinungsjahr oder den Projektzeit-raum, die untersuchten Linien, Strecken, Bahnhöfen und Fahrzeugtypen/Baureihen, sowie die wesentlichen Ergeb-nissen und Erkenntnissen angeben. Falls die Arbei-ten/Studien/Gutachten nicht öffentlich und allgemein zugänglich sind, wird darum gebeten sie im Originalwort-laut anzuhängen.) Antwort zu 1.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Das Thema automatisch betriebener Fahrzeuge im Öffentli-chen Personennahverkehr (ÖPNV) Berlins wurde durch die BVG wie folgt bearbeitet: 1976 bis 1999 Fahrgastbetrieb auf der U9 mit der #LZB 501, 1977 bis 1995 Aufbau und Betrieb einer #SELTRAC-Referenzanlage auf der Linie U4, 1983 bis1990 Aufbau und Betrieb des vollautoma-tischen #M-Bahn-Systems, 1996 bis 2002 Forschungsvorhaben #STAR (System Technik für den Automatischen Regel-betrieb) auf der Linie U5. Alle Themen dienten der Erprobung der technischen Machbarkeit.“ Frage 2: Auf welche Weise unterstützt und fördert das Land Berlin die Erforschung und Erprobung eines auto-matisierten Fahrbetriebs von Fahrzeugen des ÖPNV? Welche finanziellen Mittel aus dem Landeshaushalt stan-den dafür von 2011 bis 2015 in welchen Haushaltstiteln zur Verfügung und wie viele Mittel wurden für diesen Zweck tatsächlich abgerufen? Welche Mittel wurden für den kommenden Doppelhaushalt 2016/2017 angemeldet? Antwort zu 2.: Für die Erforschung und Erprobung ei-nes automatisierten Fahrbetriebs von Fahrzeugen des ÖPNV standen im benannten Zeitraum keine Haushalts-mittel zur Verfügung. Für den Doppelhaushalt 2016/2017 wurden keine entsprechenden Mittel angemeldet. Frage 3: Welche Linien oder Fahrzeugtypen des Ber-liner ÖPNV werden zur Zeit (teil-)automatisiert betrieben und um welchen Grad der Automatisierung (nach UITP-Definition, vgl. http://metroautomation.org/automation-essentials/) handelt es sich dabei? Antwort zu 3.: Keine Linien oder Fahrzeugtypen des Berliner ÖPNV werden zurzeit (teil-)automatisiert betrie-ben. Frage 4: Auf welchen Linien und/oder mit welchen Fahrzeugtypen/Baureihen des Berliner ÖPNV werden zurzeit Techniken eines (teil-)automatisierten Fahrbe-triebs erprobt? Antwort zu Frage 4.: Es erfolgt derzeit keine derartige Erprobung. Frage 5: Welche Fahrzeugtypen oder Baureihen des Berliner ÖPNV sind technisch bereits für einen vollauto-matisierten Fahrbetrieb ausgerüstet oder sind für eine entsprechende Nachrüstung vorbereitet? Antwort zu 5.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Die Fahrzeuge der Serien H, HK und IK könnten unter Um-ständen für einen automatischen Betrieb nachgerüstet werden.“ Frage 6: In welcher Form ist die Ausrüstung für einen automatisierten Fahrbetrieb ein Kriterium bei der Be-schaffung von Fahrzeugen durch die BVG? Antwort zu 6.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Ein solches Kriterium gibt es nicht. Die gestellten konstrukti-ven Anforderungen ermöglichen eine spätere Umrüs-tung.“ Frage 7: Über welche Erkenntnisse zu den Kosten der Aus- bzw. Nachrüstung von Bahnhöfen/Haltestellen, Gleisen/Straßen (pro Kilometer) und Fahrzeugen für einen vollautomatisierten Fahrbetrieb verfügen der Senat oder die BVG? Frage 8: Welche Kosten würden beispielsweise für die Ermöglichung eines durchgehenden, vollautomatisierten Fahrbetrieb der U5 entstehen? Frage 9: Werden beim Neubau oder der Modernisie-rung von Bahnhöfe und Bahnstrecken in Berlin vorberei-tende Maßnahmen für einen vollautomatisierten Fahrbe-trieb durchgeführt? Frage 10: Über welche Erkenntnisse zum Nutzen, zur Wirtschaftlichkeit und zur Amortisationsdauer eines voll-automatisierten Fahrbetriebs verfügen der Senat oder die BVG? Frage 11: Über welche Erkenntnisse zur (minimalen) Taktdichte, zur Pünktlichkeit, zum Energieverbrauch, zu Betriebskosten, zur Sicherheit, zur Zuverlässigkeit und zur Flexibilität im Fahrzeugeinsatz eines vollautomatisier-ten Fahrbetriebs verfügen der Senat und die BVG und wie werden diese im Vergleich zum herkömmlichen Betrieb bewertet? Antwort zu 7. bis 11.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Neben der technischen Machbarkeit hat die BVG keine umfassenden Untersuchungen zur Automatisierung des U-Bahnbetriebs vorgenommen und kann daher keine verlässlichen Aussagen treffen.“ Frage 12: Aus welchen Gründen wurde das Ziel eines automatisierten Fahrbetriebs der U5 nach dem Ende des STAR 2000-Projekts aufgegeben bzw. nicht weiter ver-folgt? Bitte die Originaldokumente des Entscheidungs-prozesses (Protokolle, Beschlüsse und Ähnliches) anhän-gen. Antwort zu 12.: Die BVG AöR teilt hierzu mit: „Ziel-stellung des Projekts STAR war die technische Machbar-keit eines automatisierten Fahrbetriebs auf der U5 zu untersuchen. Das Ziel ist mit Abschluss des Projekts er-reicht worden.“ Frage 13: Welche Projekte im VBB sind dem Senat darüber hinaus bekannt, in denen der Einsatz von Fahr-zeugen im automatisierten Fahrbetrieb stattfindet, erprobt wird oder geplant ist? Antwort zu 13.: Im Verkehrsverbund Berlin-Branden-burg (VBB) sind derartige Projekte derzeit nicht in Pla-nung oder Realisierung. Berlin, den 21. September 2015 In Vertretung C h r i s t i a n G a e b l e r ………………………….. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 23. Sep. 2015)
Source: BerlinVerkehr