Straßenbahn: 100 Jahre elektrische Straßenbahn in Potsdam: „TramTours spezial“ mit dem Jubiläumscombino, aus Potsdamer Neueste Nachrichten

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03.05.2007/3238215.pnn#art

Pferdebahn auf Bummelboulevard
100 Jahre elektrische Straßenbahn in Potsdam: „TramTours spezial“ mit dem Jubiläumscombino

Von Günter Schenke

Im Jahre 1907 fuhr die erste elektrische Straßenbahn durch Potsdam, ein Jubiläum, das Anlass zum historischen Rückblick ist. Interessierte können an Themenfahrten der Straßenbahn teilnehmen und die Tram-Geschichte und Geschichten aus berufenem Munde erfahren, denn Volkmar Wagner, langjähriger leitender Mitarbeiter beim Verkehrsbetrieb (ViP), ist der sachkundige Führer.
„TramTours spezial“ heißen die Jubiläumsfahrten. Die erste Tour fand am 1. Mai statt. „Das hat sich gelohnt“, sagten die meisten der etwa 40 Teilnehmer, die sich im Jubiläumscombino bis in die äußersten Enden des Schienennetzes fahren ließen: zur Schleife im Kirchsteigfeld, zum Wendepunkt Kirschallee und …

Straßenbahn: Berlin: Alex-Straßenbahneröffnung ohne Fahrgäste

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Der Berliner Fahrgastverband IGEB ist enttäuscht, dass die Eröffnung der Straßenbahn-Neubaustrecke „Alex II“ vom Pfingstsonntag auf Mittwoch verschoben wurde, so dass die Fahrgäste nicht mitfeiern können.
Heute in einem Monat, am 27. Mai – Pfingstsonntag, sollte die Straßenbahnneubaustrecke vom Prenzlauer Tor zum Alexanderplatz eröffnet werden. Doch der Termin wurde kürzlich auf Mittwoch, den 30. Mai verschoben, damit die Berliner Politik hochrangig vertreten sein kann. Nicht dabei sein können nun die meisten Berliner Fahrgäste, die zu Eröffnungsfeiern in der Vergangenheit bekanntlich in großer Zahl strömten.
Die neue Strecke hat eine herausragende Bedeutung. Sie verkürzt für tausende Fahrgäste täglich die Fahrzeit, erspart Umsteigen, bringt der BVG zusätzliche Fahrgäste sowie verminderte Betriebskosten und verbessert insgesamt die BVG-Haushaltsbilanz. Zugleich hat sie eine symbolische Bedeutung 40 Jahre nach Stilllegung der Ost-Berliner Straßenbahn zum Alexanderplatz und der letzten West-Berliner Straßenbahn. Es wäre also angemessen gewesen, die Inbetriebnahme von „Alex II“ am Pfingstsonntag mit einem großen Fest für alle Fahrgäste zu feiern.
Ärgerlich ist diese Verschiebung auch vor dem Hintergrund, dass mit der Inbetriebnahme zahlreiche Fahrplanänderungen verbunden sind, die nun nicht zum Fahrplanwechsel am 27. Mai erfolgen können. Immer wieder hat der Berliner Fahrgastverband IGEB kritisiert, dass in Berlin häufig Fahrplanänderungen abweichend von den offiziellen Fahrplanwechsel-Terminen vorgenommen werden und erhielt hierbei Unterstützung von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung. Wie will die Verwaltung gegenüber der BVG künftig noch glaubwürdig argumentieren?
Pfingstsonntag wäre ein ideales Datum gewesen für ein großes Fest und „Schnupperfahrten“ gleich an zwei Feiertagen. Die Fahrgäste, für die doch die Strecke gebaut wurde, sind sehr enttäuscht. Und für die Straßenbahn in Berlin wird eine Chance vergeben (Pressemeldung IGEB e.V., www.igeb.org, 28.04.07).

Straßenbahn: Berlin: IGEB fordert Straßenbahn-Bau zur Wissenschaftsstadt Adlershof

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Alle reden begeistert über die Erfolgsgeschichte der Wissenschaftsstadt Adlershof: 20.000 Arbeitsplätze, 6.500 Studierende, Millioneninvestitionen der Privatwirtschaft, Millionen öf-fentliche Fördergelder, Autobahnanschluss. Flughafennähe. Aber wer mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Adlershof fahren will oder muss, hat Probleme.
Dabei gibt es seit dem 19. September 2002 den Planfeststellungsbeschluss für den „Bau der Straßenbahn vom S-Bahnhof Adlershof bis Wissenschaftsstadt Nord“. Doch mit den Bauarbeiten für die Verlängerung der Straßenbahnlinien 60 und 61 vom S-Bahnhof Adlershof in die Wissenschaftsstadt wurde noch immer nicht begonnen. Damit droht sogar der nach fünf Jahren eintretende Verfall des Baurechts. Das wäre ein Skandal, weil viel Arbeit und Geld für die Planung verloren wären und weil die Straßenbahn dringend gebraucht wird – gerade angesichts der Missstände, denen die Busfahrgäste in Adlershof täglich ausgesetzt sind.
Deshalb fordert der Berliner Fahrgastverband IGEB: Fangt endlich an! Verlängert die Straßenbahn in Adlershof. Das Baurecht ist da. Die Trassen für die Gleise sind beim Straßenbau bereits berücksichtigt worden. Das Geld ist da – durch den Verzug anderer Projekte, insbesondere beim Projekt der Straßenbahnverlängerung vom Nord-bahnhof zum Hauptbahnhof. Denn deren Bau ist – ein anderes großes Ärgernis – durch fehlendes Planungsrecht überhaupt noch nicht absehbar.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie im gerade erschienen Heft 2/07, Seite 11 unserer Zeitschrift SIGNAL sowie auf unserer Internet-Seite unter www.igeb.org (Pressemeldung IGEB, 17.04.07).

Straßenbahn: Berlin: Neues Design bei der Berliner Straßenbahn

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In den nächsten Jahren bekommt Berlin eine neue Straßenbahn, die sukzessive die alten Tatrafahrzeuge ersetzen wird. Mit einem extra für Berlin entwickelten Design, das sich auf die Berliner Tradition besinnt und sich an der Formensprache des Bauhauses orientiert, erhält sie auch ein neues Gesicht. Die ersten vier Vorserienfahrzeuge werden ab dem Jahr 2008 in Berlin zum Einsatz kommen. Die Bestellung beinhaltet auch eine Option auf bis zu 206 weitere Fahrzeuge. In einer Testphase werden die vier Vorserienfahrzeuge auf Herz und Nieren in täglichem Einsatz geprüft.
Im Rahmen eines Pressetermins präsentieren der Vorsitzende des Vorstands der BVG, Andreas Sturmowski, der Vorstand Betrieb der BVG, Thomas Necker, gemeinsam mit der Senatorin für Stadtentwicklung Ingeborg Junge-Reyer sowie der Präsident des Geschäftsbereichs Straßen- und Stadtbahnen, Walter Grawenhoff, des Herstellers Bombardier Transportation nicht nur die äußere Form der neuen 100%-Niederflurfahrzeuge, sondern auch die Innengestaltung.
Die Inneneinrichtung berücksichtigt die verschiedenen Bedürfnisse aller Fahrgäste, insbesondere der Behinderten. Das vorgestellte Design ist das Ergebnis eines intensiven interdisziplinären Arbeitsprozesses zwischen der BVG, Bombardier und dem von Bombardier beauftragten Designatelier IFS aus Berlin-Adlershof.
Die Gestaltung ist anforderungsgerecht, funktional und zeitlos elegant gestaltet und passt sich in die Gestaltungsmerkmale der BVG-Fahrzeugflotte ein. Die 30,8 und 40 Meter langen Bahnen sind durchgängig niederflurig und bieten den Fahrgästen mit einem 10 Zentimeter breiteren Innenraum als die zurzeit laufenden Vorgängermodelle deutlich mehr Raum. So ist eine gleichzeitige Mitnahme von zwei Rollstühlen, einem Kinderwagen und einem Fahrrad möglich. Zum Teil werden die Bahnen als Zweirichtungsfahrzeuge gebaut, die ohne zu wenden die Fahrtrichtung wechseln können. Die Fahrzeuge haben einen niedrigen Stromverbrauch mit Stromrückspeisung im Bremsbetrieb. Die Geräuschemissionen werden unter den bisher eingesetzten Straßenbahnfahrzeugen liegen.
In der nun folgenden Umsetzungsphase und der Auswertung des Einsatzes der Vorserienfahrzeuge können in Details noch Änderungen erfolgen. Die Vorserie „Flexity Berlin“ umfasst 4 Fahrzeuge in vier unterschiedlichen Typen:
1. ERK = Einrichtungswagen, 30,8 m lang, Kapazität: ca. 180 Personen, davon 37,4 % Sitzplätze
2. ZRK = Zweirichtungswagen, 30,8 m lang, Kapazität: ca. 180 Personen, davon 30,5% Sitzplätze
3. ERL = Einrichtungswagen, 40 m lang, Kapazität: ca. 240 Personen, davon 38,2% Sitzplätze
4. ZRL = Zweirichtungswagen 40 m lang, Kapazität: ca. 240 Personen, davon 31 % Sitzplätze
Sie werden im Jahr 2008 auf folgenden Linien eingesetzt werden: M2, M4, M5, M10.
Weiter Informationen: Datenblatt Bombardier Flexity Berlin (Pressemeldung BVG, Foto Bodo Schulz, www.album-berliner-verkehr.de, 16.04.07).

Straßenbahn: Eine neue Straßenbahn für Berlin, aus Der Tagesspiegel

http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/
14.04.2007/3199060.asp

Jetzt weiß die BVG, wie die Straßenbahn der Zukunft aussehen soll. Gestern hat sie das Design der neuen Modelle vorgestellt. Sie sollen als Berliner Produkt an den Bauhausstil erinnern. Wie viele Fahrzeuge die BVG kaufen wird, steht jedoch noch nicht fest. Ursprünglich wollte sie für maximal 210 neue Bahnen bis zu 570 Millionen Euro ausgeben. Der tatsächliche Bedarf soll aber erst noch ermittelt werden.
Den Zuschlag für einen der größten Aufträge in der Geschichte der BVG hat Bombardier erhalten. Der Konzern hat seinen Europasitz in …

Straßenbahn: Auf dem Adlergestell wird gebaut, aus Berliner Zeitung

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0404/lokales/0075/
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ressort=;von=2.4.2007;bis=5.4.2007;
mark=stra%DFenbahn

189,4 Kilometer lang ist das Streckennetz der Straßenbahn. Nach „Alex II“ wird es vorerst nur noch eine Neubaustrecke geben: die 2,5 Kilometer lange Trasse von der Chausseestraße zum Hauptbahnhof. Sie öffnet frühestens 2011.

13,7 Millionen Euro sind 2007 für die Grundinstandsetzung eingeplant. Hinzu kommen 6,1 Millionen Euro für die Sanierung der „Nord-Süd-Tangente“ (M 17). Zehn Kilometer Gleise werden ausgewechselt. Im Bezirk Lichtenberg werden vom 10. April bis 14. Mai die Gleise am Knotenpunkt Hohenschönhauser Straße/ Weißenseer Weg für 501 000 Euro saniert. Betroffen sind die Linien M 5, M 6 sowie M 13.

In Köpenick fahren vom 28. April bis 27. Mai keine Bahnen durch die Altstadt. Weil in der Kirchstraße für 680 000 Euro Gleise ausgetauscht werden, bekommen die Linien 27, 60, 61, 62, 63, 67 sowie 68 andere Streckenführungen.

Am Hackeschen Markt wird das am stärksten befahrene Straßenbahngleis Deutschlands für 122 000 Euro ersetzt. Die Linien M 1, M 5, M 6 und 12 werden vom 2. bis 11. Juni umgeleitet.

Am S-Bahnhof Adlershof

müssen Autofahrer ab Mai vier Wochen lang mit Behinderungen rechnen. Auf dem Adlergestell entsteht ein Gleisdreieck, auf dem die Tram wendet. Die Brückendurchfahrt Rudower Chaussee wird drei Jahre lang Einbahnstraße.

Straßenbahn: Die zweite Alex-Bahn hat sieben Jahre Verspätung, aus Berliner Zeitung

http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/
archiv/.bin/dump.fcgi/2007/0404/lokales/0024/
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Am 30. Mai wird die Neubaustrecke in Mitte eröffnet / Grüngleis muss gemäht und bewässert werden
04.04.2007
Peter Neumann

Manchmal dauert es in Berlin eben etwas länger. Eigentlich sollte die zweite Straßenbahnstrecke zum Alexanderplatz schon im Jahr 2000 fertig sein. Doch das Projekt wurde immer wieder verzögert. Nun hat mit sieben Jahren Verspätung auf der Karl-Liebknecht- und der Dircksenstraße der Endspurt eingesetzt. Voraussichtlich am 24. Mai beginnen die Probefahrten, teilte Frank Hammel von den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) gestern mit. Der erste Zug mit Fahrgästen soll dann wie berichtet am 30. Mai verkehren. „Alle Berlinerinnen und Berliner sind herzlich eingeladen, die Neubaustrecke für die Metrolinie M 2 zu testen“, sagte Straßenbahnchef Klaus-Dietrich Matschke. Aber bitte nur mit Ticket.
„Mit diesem Bauprojekt ist eine Sünde der Vergangenheit korrigiert worden“, sagte der BVG-Mann. Weil die Straßenbahn auch in Berlin, Hauptstadt der DDR, als unmodern galt, wurde sie 1967 …

Straßenbahn: Keine Straßenbahn soll aufs Abstellgleis, aus taz

http://www.taz.de/pt/2007/04/04/
a0173.1/text.ges,1

Der Ausbau des Straßenbahnnetzes im Westteil der Stadt kommt nur zögernd voran, sogar Streckenstilllegungen haben die Verkehrsbetriebe ins Gespräch gebracht. Solche Pläne lehnen Senat und Umweltverbände aber ab
Die Zeit größerer Straßenbahnneubauten ist vorbei – aber manchmal helfen kurze neue Abschnitte, den Service zu verbessern. Das Teilstück der Straßenbahn M2 zwischen Prenzlauer Tor und Alexanderplatz, das am 30. Mai eröffnet wird, ist so ein Abschnitt. Rund 18 Millionen Euro hat er gekostet, etwa 20.000 Fahrgäste sollen die Strecke täglich nutzen. Für viele Prenzlberger und Heinersdorfer im Umfeld der Prenzlauer Allee verbessert sich damit die Verkehrsanbindung: Sie kommen nun ohne Umsteigen zum Alex – und haben hier Anschluss an …

Straßenbahn: BVG blockiert Touristenmeile, aus taz

http://www.taz.de/pt/2007/04/04/
a0175.1/text.ges,1

Die Verkehrsbetriebe wechseln in den nächsten Monaten zehn Kilometer Straßenbahngleise aus. An vier Knotenpunkten droht wochenlang Ersatzverkehr – auch am S-Bahnhof Hackescher Markt
von KATHRIN SCHRECK

Die BVG wird den Latte-Schlürfern an der Touristenmeile am Hackeschen Markt schon bald ihren Milchschaum vergällen – durch jede Menge Baustaub. Im Juni werden die kompletten Straßenbahngleise ausgetauscht, kündigten die Verkehrsbetriebe gestern an. Tramnutzer müssen aber nicht am Hackeschen Markt mit Umwegen und Wartezeiten aufgrund von Bauarbeiten rechnen. Die BVG wird im nächsten halben Jahr noch an drei weiteren wichtigen Straßenbahnknotenpunkten die Gleise sanieren – insgesamt werden zehn Kilometer neu verlegt.
Der Verschleiß der Gleise am Hackeschen Markt, der meistbefahrenen Strecke Deutschlands, sei derart hoch, dass nach zehn Jahren …

Straßenbahn: Senatorin informiert über Verkehrsthemen

http://www.stadtentwicklung.berlin.de/aktuell/
pressebox/archiv_volltext.shtml?arch_0703/
nachricht2593.html

Die Senatorin für Stadtentwicklung, Ingeborg Junge-Reyer, hat heute im Rahmen einer Pressekonferenz über wichtige Projekte der Verkehrspolitik im Jahr 2007 informiert. Schwerpunkt ihrer Ausführungen waren der BVG-Verkehrsvertrag sowie der Nahverkehrsplan. Darüber hinaus informierte sie über die Ergebnisse eines Gutachtens zur Tram M1.
Der derzeit noch gültige mit der BVG geschlossene Unternehmensvertrag läuft zum 31.12.2007 aus. Das Land Berlin hat in der letzten Legislaturperiode entschieden – analog zum Vorgehen bei der S-Bahn Berlin GmbH -, auch mit der BVG einen Verkehrsvertrag abzuschließen. Dieser Vertrag wird ab April mit der BVG verhandelt werden. Er sieht eine Laufzeit vom 01.01.2008 bis zum 31.08.2020 vor. Geregelt werden Umfang, Qualität und Finanzierung bei U-Bahn, Straßenbahn, Busverkehr und Fähre.

Senatorin Junge-Reyer: „Berlin braucht einen leistungsfähigen öffentlichen Personennahverkehr, denn die Menschen müssen mobil sein, ohne die Umwelt zu schädigen. Das Klima zu schützen, ist die Herausforderung unseres Jahrhunderts. In den Metropolen der industrialisierten Welt, können wir uns dieser Aufgabe nur dann erfolgreich stellen, wenn möglichst viele Menschen mit öffentlichen Transportmitteln unterwegs sind. Die BVG erfüllt diese Aufgabe seit Jahrzehnten, trotzdem ist es notwendig, dass Berlin ab Januar 2008 im Binnenverhältnis zur BVG eine neue Rolle einnimmt: Bisher hat die BVG ihr Angebot auf Basis des Unternehmensvertrages in eigener unternehmerischer Verantwortung gestaltet. In Zukunft wird das Land auf die Gestaltung von Fahrplanangebot, Qualität der Leistung, Infrastrukturunterhaltung- und entwicklung einwirken. Das Angebot der BVG wird maßgeblich aus dem Landeshaushalt finanziert. Mit dem neuen Vertrag werden verbindliche Abstimmungsverfahren und Prüfungsmechanismen eingeführt, die es uns erlauben, die transparente und vertragsgemäße Verwendung der Mittel zu kontrollieren. Das Land nimmt nicht nur stärkeren Einfluss auf das Angebot des ÖPNV, sondern sichert auch die Mobilität in der Stadt. Zugleich wird der Senat, vertreten durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, aber auch eine höhere Verantwortung für den öffentlichen Personennahverkehr tragen.“

Im Verkehrsvertrag wird der BVG kein konkretes, in allen Fahrplandetails festgelegtes ÖPNV-Angebot bis ins Jahr 2020 vorgegeben. Die Rahmenvorgaben für das Angebot werden durch den jeweils fortgeschriebenen Nahverkehrsplan gesetzt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung wird diese Vorgaben bei den jährlichen Fahrplanbestellungen bei der BVG konkretisieren. Die BVG entwickelt anschließend daraus den detaillierten Fahrplan.
Gibt es bei diesem Abstimmungsverfahren einen Dissens zwischen BVG und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung über ein bestimmtes Fahrplanangebot, hat das Land – anders als bisher – das Entscheidungsrecht.

Dieses Zusammenspiel von Nahverkehrsplan und Verkehrsvertrag bietet dem Land Berlin und der BVG die nötige Flexibilität und Planungssicherheit, um das ÖPNV-Angebot in seiner konkreten Ausprägung an künftige Entwicklungen – seien es neue Ziele im Berufsverkehr, neue Wohngebiete oder veränderte Kundenwünsche – anzupassen. Ebenso können damit Auswirkungen des demografischen Wandels berücksichtigt werden.

Die BVG erhält zukünftig ihre finanziellen Mittel entsprechend der erbrachten Leistungen. Wie beim S-Bahn-Vertrag ist bei der Nicht- oder Schlechterfüllung von Vertragspflichten – wie z. B. gravierender Verspätung – ein Malus (Reduzierung der Zahlungen) vorgesehen. Darüber hinaus sollen die Kunden zwei Mal im Jahr die Gelegenheit haben, sich bei Befragungen zur Qualität der Leistungen der BVG zu äußern. Diese Befragungsergebnisse sollen – analog dem S-Bahn-Vertrag – ebenfalls als Maßstab für die vertragliche Qualitätskontrolle herangezogen werden.

Basis des BVG-Verkehrsvertrages ist der Nahverkehrsplan (NVP) des Landes Berlin. Die Eckpunkte des NVP sind 2006 vom Senat und Abgeordnetenhaus beschlossen worden. Der NVP bildet den verkehrspolitischen und verkehrsgewerberechtlichen Rahmen für die mittelfristige Entwicklung des Berliner öffentlichen Personennahverkehrs. Er ist das Instru­ment, mit dem das Land Berlin auf der Grundlage des ÖPNV-Gesetzes definiert, welche Standards zur Sicherstellung der Qualität des öffentlichen Verkehr zu erreichen sind.

Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat gemeinsam mit der BVG intensiv geprüft, ob die Straßenbahn nach Rosenthal künftig wirtschaftlich betrieben werden kann. Dies ist die Voraussetzung für den Straßen- und Straßenbahnbau in der Friedrich-Engels-Straße. Seit heute liegt das Ergebnis vor: Für die Baumaßnahmen in der Friedrich-Engels-Straße und eine Führung der Straßenbahn wie bisher nach Rosenthal konnte ein günstiges Kosten-Nutzen-Verhältnis ermittelt werden. Der ermittelte Wert ist eine solide Grundlage, um die Linie M1 – vorerst bis nach Rosenthal – weiter zu betreiben. Auch für eine Verlängerung der Strecke bis zur S- und U-Bahn Wittenau wurde die Möglichkeit eines wirtschaftlichen Betriebes ermittelt. Die Verlängerung ist aber nicht erforderlich, um einen volkswirtschaftlichen Nutzen der Baumaßnahmen in der Friedrich-Engels-Straße nachzuweisen.

Damit ist die notwendige Planungssicherheit für die Baumaßnahmen hergestellt. Die Frage einer weiteren Verlängerung wird im Rahmen der Fortschreibung des Stadtentwicklungsplanes Verkehr zu klären sein. Senatorin Junge-Reyer: „Das Ergebnis des Gutachtens ist sehr erfreulich und unterstreicht unsere verkehrspolitische Haltung: Die Straßenbahn hat in Berlin eine Zukunft, wenn die Wirtschaftlichkeit nachweisbar ist.“