21.11.2025
Frage 1:
Weshalb wurden die historischen #Gashängeleuchten in der Westender #Kranzallee durch rein funktionale Laternenmasten ersetzt?
Frage 2:
Warum wurde sich für einen vollständigen Austausch der #Laternenmasten entschieden und nicht wie sonst üblich für eine #Umrüstung? Und was passiert mit den abgebauten historischen Gashängeleuchten?
Frage 3:
Aus welchen Gründen wurden ästhetische Gesichtspunkte bei der Auswahl der neuen Modelle völlig außer Acht gelassen und weshalb wird keinerlei Rücksicht auf das historische Straßenbild genommen?
Antwort zu 1 bis 3:
Der Senat hat in 2022 beschlossen, dass Gasleuchten nur noch dann durch formgleiche Nachbauten ersetzt werden, wenn der Lichtpunkt in einem #Flächendenkmal steht. Hintergrund ist, dass die Umrüstung der Gasleuchten deutlich beschleunigt werden soll und die für die Umrüstung zur Verfügung stehenden Haushalsmittel sehr begrenzt sind. Die Umrüstung mit Nachbauten der Gasleuchten ist wesentlich kostenintensiver als die mit modernen Leuchtenformen. In der Kranzallee stehen keine Gasleuchten in Flächendenkmalen, daher kommen bei der Umrüstung moderne Leuchten zum Einsatz.
Die Umrüstung der Gasleuchten erfolgt seit mehr als 10 Jahren. In allen Fällen wird der komplette – bis dahin gasbetriebene – Standort demontiert und ein neuer, dann elektrisch betriebener Standort errichtet. Die #Leuchtenköpfe werden in #Landesdenkmalbereichen durch gestalterisch gleiche, nun elektrisch betriebene Neubauten ersetzt. Gusseiserne Maste können im Werk aufgearbeitet werden und auch für den elektrischen Betrieb wieder zum Einsatz kommen.
Gashängeleuchtenköpfe können aufgrund der sehr hohen thermischen Belastung und ihres Zustandes ebenfalls nicht zur LED-Leuchte umgebaut werden. Die Stahlmaste der Gashängeleuchten beginnen außerdem umgehend zu korrodieren sobald sie nicht mehr gasdurchströmt sind und müssen daher ebenfalls durch Neubauten ersetzt werden.
Frage 4:
Welche #Straßenzüge im genannten Bereich sind aktuell von dem Austausch betroffen und gibt es Planungen weitere Laternen im übrigen Ortsteil zu ersetzen? Wenn ja, welche weiteren Straßenzüge sind in Planung und wann ist mit einer Umsetzung zu rechnen?
Antwort zu 4:
Die Umrüstung der Gashängeleuchten im Ortsteil Westend findet derzeit in der Kranzallee sowie an vereinzelten Standorten in der #Ebereschenallee und der #Stallupöner Allee statt. Mittelfristig werden auch die übrigen 91 Standorte mit Gashängeleuchten durch neue, elektrisch betriebene Standorte ersetzt werden.
Frage 5:
Wie hoch sind die Kosten für die Maßnahme in der Kranzallee und eventuelle weitere Vorhaben im restlichen Ortsteil?
Frage 6:
Welche Kosten pro Laterne ergeben sich durch einen vollständigen Austausch und mit welchen Kosten wäre le- diglich eine Umrüstung verbunden gewesen (bitte um finanzielle Gegenüberstellung beider Varianten bei Be- rücksichtigung folgender Aspekte: Energieeffizienz, Wartungskosten, Störanfälligkeit)?
Frage 7:
Welche Möglichkeiten bestehen, um den Laternenaustausch rückgängig zu machen und welche Maßnahmen müssten ergriffen werden, um das historische Straßenbild Westends zu erhalten?
Antwort zu 5 bis 7:
Die Arbeiten in der Kranzallee finden im Rahmen eines Projektes statt, bei dem im gesamten Berliner Stadtgebiet 860 Gasleuchten umgerüstet werden. Je Standort mit Gashängeleuchten entstehen überschlägige Kosten in Höhe von brutto 8.800 EUR.
Für eine #Rücktausch der Leuchten müsste neben einer Änderung des Senatsbeschlusses die zur Verfügung gestellten finanziellen Ressourcen erheblich erhöht werden. Die Mehrkosten einer Umrüstung der Gasleuchten mit Replikaten sind je nach Leuchten- und Masthöhe unterschiedlich. Sie belaufen sich bei den Hängeleuchten auf ca. 3.500 Euro pro Lichtpunkt.
Berlin, den 19.11.2025
In Vertretung Arne Herz
Senatsverwaltung für
Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt
www.berlin.de