Traum und Wirklichkeit, aus IGEB

18.08.2025

https://www.igeb.org/pressedienst/igebpresse_20250818.html

Berliner Fahrgastverband IGEB fordert die Verkehrssenatorin auf, sich endlich um die Realität zu kümmern, statt von einer M-Bahn zu träumen

Während es bei der Berliner #S-Bahn am Sonntag erneut #Signalstörungen gab, so dass der Verkehr auf der wichtigen #Stadtbahnstrecke zum wiederholten Mal gravierend behindert war, bekräftigte Verkehrssenatorin Ute Bonde ihre Vision von einer #Magnetbahn.


Verantwortlich für die aktuellen Störungen im S-Bahn-Verkehr ist DB #InfraGO, also die #Bahntochter, die die Strecken und Bahnhöfe betreibt. Von dort hieß es kürzlich, dass die Technik auf der #stör­anfälligen Stadtbahn erst in den 2030er Jahren erneuert werden soll.

Wo bleibt da der Protest des Landes Berlin und insbesondere von Verkehrssenatorin Ute Bonde? Sollen die derzeitigen Zustände mit wiederholten #gravierenden #Betriebseinschränkungen auf Berlins wichtigster #S-Bahn-Strecke noch über Jahre andauern?

Falls die grundhafte Erneuerung nicht entscheidend vorgezogen werden kann, muss DB InfraGO mit Sofortmaßnahmen reagieren. Schon jetzt sind die Störungen ein großes Ärgernis, aber 2026 muss die S-Bahn auf der Stadtbahn für viele Monate zusätzlich die Fahrgäste des Regional- und Fernzug­verkehrs aufnehmen, denn von Mitte Juni bis Mitte Dezember nächsten Jahres werden die beiden parallelen Fernbahngleise wegen Bauarbeiten für alle Züge gesperrt werden, so dass den Reisenden zwischen Charlottenburg und Ostbahnhof nur noch die S-Bahn zur Verfügung steht.

Bei der Berliner U-Bahn sieht es in punkto Zuverlässigkeit bekanntlich nicht besser aus. Ebenso kommen wichtige Straßenbahnprojekte nicht voran.

Aber statt sich um die drängenden Probleme zu kümmern und Druck gegenüber DB InfraGO aufzubauen sowie die eigenen Hausaufgaben zu erledigen, philosophiert Verkehrssenatorin Ute Bonde erneut über ihr Lieblingsprojekt einer M-Bahn. Dabei spricht so viel dagegen. Beispielhaft seien nur genannt:

– Um preiswerter als die U-Bahn zu sein, muss eine M-Bahn oberirdisch fahren. Solche aufgeständerten Strecken sind in den vorhandenen Stadtraum nicht integrierbar.
– Die Infragestellung von Straßenbahnverlängerungen zugunsten einer M-Bahn ist absurd.
– Die M-Bahn ist erheblich teurer als die Straßenbahn, insbesondere deren Haltestellen, weil die Stationsbauten aufwändig mit Aufzügen und Fahrtreppen ausgestattet werden müssen, die wiederum wartungsintensiv sind.
– Die von Senatorin Ute Bonde vorgeschlagene M-Bahn zum BER wird nicht wirtschaftlich sein und gleichzeitig die Wirtschaftlichkeit der für hunderte Millionen Euro gebauten Erschließung des BER per S-Bahn und Regionalbahn gefährden.

Christfried Tschepe, Vorsitzender
Christian Linow, stv. Vorsitzender
Matthias Gibtner, stv. Vorsitzender