https://www.tagesspiegel.de/kultur/berliner-mauern-8-wellen-wasser-wein/25066178.html
Ein massives Bauwerk, das einhegen und schützen, aber auch trennen und begrenzen kann. Mura, Murus – das Wort ist althochdeutschen und lateinischen Ursprungs. Den Steinbau haben die Germanen von den Römern übernommen. Keine Zivilisation ohne Mauern. Was sie bedeuten können, hat im 20. Jahrhundert keine Stadt schmerzhafter erfahren als Berlin. Dreißig Jahre nach dem Mauerfall existieren hier immer noch Mauern. Unsere Serie blickt dahinter.
Ausflugsschiffe durchpflügen die Spree, Weißweingläser klirren, ein Lüftchen weht vom Wasser her. Dicht an dicht reihen sich Kneipen und Restaurants am #Schiffbauerdamm, auf der nördlichen, der Sonnenseite des Ufers. Als erstes hat sich hier 1997 die „Ständige Vertretung“ angesiedelt, bis heute die bekannteste Lokalität der Ecke. Könnte eine der schönsten, entspanntesten Orte Berlins sein. Könnte. Denn das Wasser ist zwar nah, doch unerreichbar. Unmittelbar neben den Tischen ragt das Feindbild jedes Flaneurs in die Höhe: Bauzäune. Dahinter hantieren Arbeiter mit schwerem Gerät, Staub flimmert in der Luft, es ist laut. Das Berliner #Wasserstraßen-Neubauamt (#WNA) saniert auf 226 Metern die #Ufermauer zwischen der Eisenbahnbrücke am Bahnhof Friedrichstraße und der …