Bahnhöfe + Bahnverkehr: 10 Jahre neuer Hauptbahnhof Berlin Senator Geisel fordert ICE-Halt am Bahnhof Zoo Vor zehn Jahren hielt in Berlin der letzte ICE am Bahnhof Zoo. Jetzt wagt Verkehrssenator Andreas Geisel einen neuen Vorstoß. Zehntausende würden profitieren. aus Der Tagesspiegel

http://www.tagesspiegel.de/berlin/bezirke/kudamm/10-jahre-neuer-hauptbahnhof-berlin-senator-geisel-fordert-ice-halt-am-bahnhof-zoo/13655332.html

Er hat die günstige Gelegenheit genutzt: Als Redner bei der Feier zum #zehnjährigen Bestehen des #Hauptbahnhofs fand Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) am Sonnabend nicht nur lobende Sätze für den Jubilar. Er forderte auch erneut, dass am Bahnhof #Zoo wieder #Fernzüge halten.

Für Zehntausende wäre der Weg zum ICE viel kürzer

Vor zehn Jahren, mit der Eröffnung des Hauptbahnhofs, hatte der damalige Bahnchef Hartmut Mehdorn den Stopp der Fernzüge am Zoo aufgegeben und den Traditionsbahnhof zur Regional- und S-Bahn-Station degradiert. So sollten und sollen im Hauptbahnhof Kunden auch in die 80 Läden und Lokale gelockt werden. Die letzten am Zoo haltenden Fernzüge waren von einer Initiative mit Kränzen verabschiedet worden.

Der heutige Bahnchef Rüdiger Grube konnte Geisel nicht offiziell antworten; er war als Redner vor Geisel an der Reihe gewesen – und hatte den Bahnhof Zoo nicht einmal erwähnt. Bisher hat auch Grube keine Neigung gezeigt, den Bahnhof Zoo wieder zum Fernbahnhof zu machen, obwohl für mehrere Zehntausend Berliner dann der Weg zum ICE viel kürzer wäre.

Die meisten ICE-Züge fahren nicht mehr über die Ost-West-Strecke

Die große Stadt Berlin brauche mehrere Fernbahnhöfe, hatte Geisel argumentiert. Genau dies habe das einstige Konzept für die Bahnstadt Berlin auch vorgesehen, dessen Kern der Bau des Hauptbahnhofs war. Dazu gehörte auch der Stopp der Fernzüge am Zoo – bis sich die Bahn von diesem „Pilzkonzept“ …

allg. + Bahnverkehr: 25 Jahre ICE Was uns Deutsche bewegt und bremst Am 29. Mai 1991 startete der erste ICE. Seither wurde viel getan, um die Infrastruktur zu modernisieren. Aber nicht genug. Ein Kommentar. aus Der Tagesspiegel

http://www.tagesspiegel.de/politik/25-jahre-ice-was-uns-deutsche-bewegt-und-bremst/13655890.html

Deutschland, die Deutschen, sind Weltmeister im gleichzeitigen Jammern über Missstände und im Ertragen alltäglichen Unbills. Und dazu passt, dass sie in ihrer breiten Mehrheit unfähig sind, sich über Erfolge zu freuen, wenn es nicht um das siegreiche Platzieren des Runden im Eckigen geht.

Heute vor #25 Jahren, am 29. Mai 1991, steuerten erstmals #ICE-Züge aus Bonn, Hamburg, Mainz, Stuttgart und München den neuen, extra für die superschnellen Züge gebauten Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe an. Dort eröffnete Bundespräsident Richard von Weizsäcker mit gebührender Feierlichkeit ein neues #Bahnzeitalter. Mit der Wiedervereinigung kamen Dresden und Leipzig hinzu – und im Westen endlich Frankfurt am Main, um die Devise „Doppelt so schnell wie das Auto, halb so schnell wie das Flugzeug“ wirklich zu erden. Auch wenn wir uns inzwischen über nicht funktionierende Air-Condition und blockierte Toiletten in der dritten Generation der ICEs ereifern: Bahnverkehr in Deutschland ohne die ICEs kann sich keiner mehr vorstellen, und längst vergessen ist, dass die Industrienation Deutschland sehr spät dran war: In Japan werden die #Shinkansen seit den Olympischen Spielen in Tokio 1964 eingesetzt, durch die Weiten Frankreichs rasen die #TGVs seit 1981.

Es ist purer Zufall, dass ein noch weit größerer Schub für die Entwicklung der deutschen Verkehrsinfrastruktur auch vor 25 Jahren ausgelöst wurde: Am 9. April 1991 gab das Bundeskabinett die Verkehrsprojekte Deutsche Einheit frei, mit denen das marode Straßen- und Schienennetz der DDR in die Jetzt-Zeit katapultiert und die getrennten Verkehrssysteme …