Verkehr: CDU und Bahn planen eine moderne Zukunft.
Jeden Tag schluckt der Bahnhof Wannsee eine komplette Kleinstadt: 38.000 Menschen nutzen den 150 Jahre alten Traditionshalt. Trotz der Massen wirkt Wannsee wie ein Geisterbahnhof. Die Geschäfte in den Ladenzeilen am Haupteingang kämpfen gegen ihren Rauswurf, in der Bahnhofshalle herrscht eine fast unheimliche Ruhe. Die CDU Wannsee spricht von einem „Dornröschenschlaf“ und veranstaltete wegen der trostlosen Lage des Bahnhofs sogar kürzlich einen Diskussionsabend. Sie beklagte geschlossene Schalter, fehlende Sitzgelegenheiten und beschwerliche Umwege etwa für Rollstuhlfahrer. Und sogar die Bahn selbst ist mit der Situation unzufrieden. „Die Empfangshalle im Zusammenhang mit der großen Zahl der Reisenden, der Zustand der Geschäfte und die stufenfreie Erschließung der Bahnhofshalle aus der Unterführung entsprechen aus unserer Sicht nicht den Bedürfnissen und Anforderungen“, erklärt Pressesprecher Gisbert Gahler.
Lange Tradition
Dabei besitzt der 1874 eröffnete Bahnhof eine lange Tradition. Frank Mückisch (CDU), Stadtrat für Soziales und Stadtentwicklung und ebenfalls kein Freund des momentanen Erscheinungsbildes verweist auf die „historische Bedeutung“ des Bahnhofs. So hätte der unter dem Namen „Eiserner Gustav“ in die Geschichtsbücher eingegangene Droschkenkutscher Gustav Hartmann hier einst auf dem Vorplatz seinen Standort bezogen. „Noch vor ein paar Jahren eine Hauptstadt-ICE-Station ist der Bahnhof Wannsee heute auf einen …