In Berlin gewinnt man den Eindruck, dass es neben den Dauerbaustellen Airport BER, Staatsoper und U-Bahnlinie U5 noch eine andere Dauerbaustelle gibt. Sie heißt Straßenbahn-Haltestelle Hauptbahnhof. Der DBV fordert eine Neuplanung. Der Hauptbahnhof erfordert eine qualitativ hochwertige und leistungsfähige ÖPNV-Anbindung, die auch künftigen Anforderungen gerecht wird. Das ist nicht der Fall! Die Haltestelle ist unterdimensioniert. Im Spätsommer kommen zwei weitere Straßenbahnlinien (M 8 und M 10) hinzu, die den Berliner Hauptbahnhof anfahren. Die jetzige Länge des Haltestellenbereichs lässt jedoch nur das Halten eines Zuges zu. Das wird zu unnötigen Wartezeiten von Straßenbahnzügen vor der Haltestelle führen, wenn sie im Minutentakt hier eintreffen und losfahren. Auch die Tiefe des Wartebereichs für die Fahrgäste ist nicht ausreichend. Sollte der Senat sich endlich konkret zum Ausbau des Straßenbahnnetzes in Richtung Süden, Westen und Norden bekennen, werden künftig weitere Linien den Hauptbahnhof anfahren. Dann ist die heutige Haltestelle mit Sicherheit überlastet! Weiterhin wurde entgegen der ursprünglichen Planung der Gleismittenabstand von 3,0 m auf 2,80 m auf einer Länge von 200 m (!) verringert und damit ein späterer Einsatz von 2,65 m breiten Fahrzeugen (die bei den meisten Verkehrsbetrieben bereits im Einsatz sind) verhindert. Darüber hinaus ist der DBV der Ansicht, dass die Straßenbahn- und Bus-Anbindung des Hauptbahnhofes in ihrer geplanten Form nur einen provisorischen Charakter haben kann und in Anbetracht der steigenden Fahrgastzahlen zu überdenken ist. Nun feiern wir im Sommer 2015 eine zweite Eröffnung, wenn der Termin gehalten wird: Die Inbetriebnahme der Haltestellenüberdachung. Sollte sie auch abgerissen und durch eine schneller herstellbare, preiswertere und praktische Überdachung ersetzt werden? Pressekontakt: Michael Hasse, stellvertretender Landesvorsitzender, Ruf 01 76 / 62 26 21 49 Über den Deutschen Bahnkunden-Verband (DBV): Der DBV ist der bundesweit tätige Dachverband für Bahnkunden im Personen- und Güterverkehr. Er wurde 1990 in Berlin gegründet und hat heute über 7.500 Mitglieder (incl. Mitgliedsverbände). Er ist parteipolitisch neutral und unabhängig. Seine Mitglieder arbeiten ehrenamtlich. Der Bundesverband ist Mitglied im Europäischen Fahrgastverband EPF, der Allianz pro Schiene und des Klima-Bündnis.
Source: BerlinVerkehr