http://www.lok-report.de/news/news_woche_donnerstag.html In einem am heutigen Mittwoch, den 29.Februar 2012 stattgefundenen Tarifgespräch haben sich die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, die dbb Tarifunion und der die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) und deren Tochter Berlin Transport (BT) vertretende Kommunale Arbeitgeberverband (KAV) auf einen Tarifabschluss verständigt. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrages wird 18 Monate betragen und eine durchschnittliche Gehaltssteigerung von 2,6 Prozent rückwirkend zum 1. Januar 2012 beinhalten. Zusätzlich wird zukünftig der 24. Dezember kein Werktag mehr sein. Auch erhalten die sogenannten „neubeschäftigten“ Fahrerinnen und Fahrer ab dem 1.1. 2013 eine Erhöhung der Fahrerzulage um 25 Euro. Zu diesem Verhandlungsergebnis erklärte die Vorsitzenden des Vorstandes und Vorstand Betrieb der BVG, Dr. Sigrid Evelyn Nikutta: „Auf der einen Seite bin ich natürlich froh, dass es nun zu einem Tarifabschluss gekommen ist und insbesondere unsere Fahrgäste die Sicherheit haben, dass es keine weiteren unnötigen Streiks gibt. Persönlich kann ich sehr gut verstehen, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mehr Geld wollen und ich gönne ihnen von ganzem Herzen! Auf der anderen Seite muss ich genauso offen sagen: Eigentlich kann sich weder die BVG noch Berlin diesen Tarifabschluss leisten. Für die BVG wird es nun nicht leichter. Trotzdem wir ein wirklich erfolgreiches Jahr 2011 hatten -es ist gelungen die Fahrgastzahlen deutlich zu steigern und immer mehr Stammkunden zu gewinnen – trotz all dieser großartigen Ergebnisse und all unserer Mühen – hatten wir 2011 dennoch am Ende ein Minus von über 70. Mio. Euro. Ich bin optimistisch, dass der schmerzhafte Kompromiss dennoch ein guter Kompromiss ist. Denn er wird alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter motivieren, das Beste für unsere Kunden zu geben und damit das Unternehmen wirtschaftlich auf dem richtigen Kurs zu halten. Mit den motivierten, einsatzbereiten und freundlichen Mitarbeitern wird es uns gelingen – trotz der Millionen, die wir jetzt zusätzlich brauchen unser Ziel zu erreichen. 2016 wollen wir erstmals kein Geld bei einer Bank aufnehmen – also eine schwarze Zahl schreiben. Diese Chance haben wir und sollten sie nicht aufs Spiel setzen. Wir haben gezeigt, dass wir unsere unternehmerischen Hausaufgaben gemacht haben und weiterhin auch machen werden. Wir hatten mit einer Steigerung von 922 auf rd. 936,5 Millionen, noch nie so viele Fahrgäste seit Gründung der BVG AöR. Auch ist es uns gelungen in nur einem Jahr unsere Abonnentenzahlen um weitere 23.000 auf nun rd. 323.000 zu steigern. Dennoch müssen wir mit unseren finanziellen Mitteln extrem sparsam und verantwortungsvoll umgehen, denn wir haben auf allen Ebenen steigende Kosten. Ein Kompromiss, wie dieser Tarifabschluss, der uns unter dem Strich einige Millionen Euro mehr kosten wird, muss von uns erwirtschaftet werden. Und zwar so, dass wir nicht von unserem geplanten Kurs abkommen. Ich bin zuversichtlich: gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Gewerkschaften und den politisch Verantwortlichen in Berlin, werden wir es schaffen guten, zuverlässig und finanzierbaren Nahverkehr zu garantieren.“ (Pressemeldung BVG, 01.03.12).