S-Bahn: EVG lehnt S-Bahn-Zerschlagung ab

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Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) lehnt eine Zerschlagung der
Berliner S-Bahn ab. „Eine Teilausschreibung würde zwangsläufig zur Trennung
von Infrastruktur und Betrieb und damit zur Zerschlagung führen“, moniert
der EVG-Vorsitzende, Alexander Kirchner.
In diesem Sinne äußert er sich auch in einem Brief an den Berliner SPD-Chef
Michael Müller. Die rund 3.000 Beschäftigten würden „sehr enttäuscht sein,
dass die Berliner SPD ihre klare Aussage zur S-Bahn im Berlin-Programm
2011-2016 nun nicht einhält“, unterstreicht der EVG-Vorsitzende. In dem
Papier hatte sich die Partei u. a. gegen eine Teilausschreibung
ausgesprochen.
Eine Teilausschreibung hätte vermutlich zur Folge, dass ein weiteres
Unternehmen für den S-Bahn-Betrieb verantwortlich sei. Damit würde dem
Senat und dem Verkehrsverbund im Grunde eine Vielzahl von Unternehmen
gegenüberstehen.
Der EVG-Vorsitzende warnt, dass eine solche Entwicklung „ein nicht mehr
beherrschbares Chaos“ verursachen würde. Bei Problemen würden
wechselseitige „Schuldzuweisungen“ gegenüber den Verantwortlichen die Folge
sein. Außerdem käme eine Teilausschreibung einer Teilprivatisierung gleich.
„Das ist für uns unverständlich, zumal sich die Berliner SPD immer für den
Erhalt des Bahnkonzerns im öffentlichen Eigentum eingesetzt hat“, betonte
Kirchner in seinem Schreiben.
Die EVG ruft deshalb auch zu einer Kundgebung vor dem Landesparteitag der
SPD am kommenden Montag (21.11.) auf. Um 15:30 Uhr soll gemeinsam mit dem
Bündnis „Rettet unsere S-Bahn“ für den Erhalt des Unternehmens und dessen
Struktur protestiert werden. Kundgebungsort: Leonardo Royal Hotel,
Otto-Braun-Straße 90, 10249 Berlin (Nähe Alexanderplatz)

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