Mehr als 120 Teilnehmer aus Deutschland und Polen berieten bei der „Internationalen Ostbahnkonferenz“ in Küstrin-Kietz über die Weiterentwicklung der Ostbahn zwischen Berlin und Gorzów Wlkp. Dabei konnte ein positives Resümee der Arbeit der letzten Jahre gezogen werden – zahlreiche Bahnhöfe entlang der Strecke wurden saniert und umfangreiche Anlagentechnik erneuert. Etwa 6.000 Fahrgäste nutzen die Ostbahn täglich.
Ein Schwerpunkt der Konferenz war die Perspektive zur Bildung eines europäischen Modellkorridors in Form eines Europäischen Verbunds der territorialen Zusammenarbeit (EVTZ). Bis 2013 wollen deutsche und polnische Kommunen und Landkreise entlang der Eisenbahnstrecke einen Modellkorridor entwickeln. Sitz der Modellregion könnte die Stadt Seelow werden – die Bereitschaft dafür wurde durch den Bürgermeister der Stadt erklärt.
Dafür wurde ein Zeitplan erarbeitet. Er sieht vor, dass bei einem weiteren Treffen in Kstrzyn nad Odra im August 2011 eine Projektgruppe gebildet werden soll. Sie wird die Leitlinien für die Entwicklung der Modellregion erarbeiten. Das Jahr 2012 soll dann dazu genutzt werden, bei den Ostbahnanrainern für das Projekt zu werben und Gründungsmitglieder zu gewinnen. Die eigentliche Gründung der Modellregion ist für Anfang 2013 vorgesehen.
Landrat Gernot Schmidt: „Die Ostbahn bietet die Chance, ein Alleinstellungsmerkmal der Region zu werden – ein stabiles Verbindungsglied zwischen dem Berliner Raum und der Grenzregion. Auch die polnische Seite hat eine dynamische Entwicklung genommen, und unsere Region zwischen den Zentren kann davon profitieren, wenn diese Bahninfrastruktur weiter aufgewertet wird. Mit dem Modellkorridor kann ein politischer Nutzen erreicht werden, die Sichtbarkeit unserer Region könnte eine deutliche Aufwertung erfahren, ein echter Mehrwert ist erst erreicht, wenn sich dadurch die Bedingungen für wirtschaftliche Entwicklung verbessern.“ (Pressemeldung Landkreis Märkisch-Oderland, 19.03.11).