S-Bahn + Regionalverkehr: DBV zu Schuldzuweisungen im Bahn-Chaos in Berlin und Brandenburg

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Die Berichte in den Medien wiederholen sich inzwischen. Es geht leider
immer noch nicht darum, aus vergangenen Fehlern zu lernen. Wichtig ist
immer noch das Wegschieben der eigenen Verantwortung und das Zeigen auf
andere. Sankt Florian lässt grüßen. Diese Verhaltensmuster mögen für eine
psychologische Untersuchung interessant sein. Den Fahrgästen, die
tagtäglich unter den Folgen zu leiden haben, helfen sie nicht weiter.
Seit zwei Jahren schwächelt die S-Bahn. Warnungen vor den Folgen gab es von
Anfang an mehr als genug, von Fachleuten, Eisenbahnern und auch den
Fahrgastverbänden. Die politische Idee, geboren unter rot-grün, mit
Zahlungen in Milliardenhöhe sich aus der Verantwortung für das deutsche
Eisenbahnnetz und den Schienenverkehr freizukaufen, ist komplett
gescheitert. Rot-schwarz und schwarz-gelb haben diese fatale
Verkehrspolitik 1:1 übernommen.
Das Herausholen von Millionengewinnen aus der DB Regio und der S-Bahn
Berlin GmbH ist bis zum Exzess professionalisiert worden. Auf Kosten der
Zuverlässigkeit, der Sicherheit, des Personals, der Fahrgäste und insgesamt
des bis dahin hohen Ansehens. Für den Normalfahrgast nicht nachvollziehbar
ist das straflose Ausgehen der Ermittlungen gegen die damals
Verantwortlichen.
Wenn es darum geht, aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen, ist das
Fordern nach schnellst-möglichen Ausschreibungen des S-Bahn-Verkehrs wie
auch die Integration in die BVG viel zu kurz gegriffen. Was ist, wenn die
S-Bahn Berlin GmbH die Ausschreibung gewinnt? Und die BVG leidet selber
unter einer chronischen Unterfinanzierung wegen ständig gekürzter
Landesmittel. Auch eine Kündigung des S-Bahn-Verkehrsvertrages und
Auferlegung wird keine spürbare Besserung zeigen. Denn diese Maßnahmen
würden nicht sofort spürbar werden und nichts an dem jetzigen Zustand
ändern.
Bezogen auf Berlin und Brandenburg müssen sich auch die beiden Bundesländer
bewegen. Warum nicht über einen Fahrzeugpool nachdenken, über die
Regionalisierung des Schienennetzes oder die Bestellung der Zughalte durch
den VBB? Und daran erinnert sei, dass das Land Brandenburg in den letzten
Jahren seine Zahlungen an die Verkehrsunternehmen immer weiter
zusammengestrichen hat (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband,
Landesverband Berlin-Brandenburg, 18.01.11).

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