Leider hat sich die DB AG immer noch nicht durchringen können, die Fernzüge
auf der Berliner Stadtbahn wieder am wichtigen Umsteigepunkt Bahnhof Zoo
halten zu lassen. Seit der Inbetriebnahme des Berliner Hauptbahnhofes am
26. Mai 2006 fahren fast alle Fernzüge ohne Halt durch. Ausschlaggebend für
diese damalige DB-Entscheidung war nach Meinung des DBV die Befürchtung,
dass die Einnahmen aus der Verpachtung der Gewerbeflächen am Hauptbahnhof
nicht den Einnahmeplanungen entsprechen.
Die letzten Jahre haben jedoch gezeigt, dass diese Befürchtung unbegründet
ist. Inzwischen ist es sogar so, dass die beiden Bahnsteige auf der
Stadtbahn zu den Zeiten des Berufsverkehrs am Rande ihrer Kapazitäten
angekommen scheinen. Wer mit Gepäck oder Kindern (oder sogar beidem!) auf
dem Bahnsteig unterwegs ist, muss einen Slalomlauf durch Reisegruppen und
vorbei an anderen wartenden Fahrgästen abslovieren. Auch die S-Bahn-Züge,
die die Fahrgäste zum Hauptbahnhof bringen, bieten häufig nur noch wenig
Platz. Verspätungen sind vorprogrammiert und führen nur zu neuem Ärger.
Der DBV Berlin-Brandenburg erinnert deshalb daran, wieder an die Fahrgäste
zu denken. Deshalb wäre es ein richtiger Schritt, die DB-Fernzüge auf ihrer
Fahrt auf der Stadtbahn wieder am Bahnhof Zoo halten zu lassen. Dadurch
wird es eine spürbare Entlastung des Hauptbahnhofes geben – nicht mehr alle
Fahrgäste aus den westlichen Bezirken müssen bis zum Hauptbahnhof fahren.
Das Argument gegen den Halt am Bahnhof Zoo, dass jeder zusätzliche Halt
drei bis vier Minuten Fahrzeit zusätzlich bedeuten würde, ist inzwischen
keines mehr. Denn heute reichen oftmals die Haltezeiten am Hauptbahnhof
nicht aus, damit alle Fahrgäste ein- und aussteigen können. Ein
zusätzlicher Halt am Bahnhof Zoo würde sogar zur Stabilisierung des
Fahrplans beitragen (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband, 02.11.10).