VBB: VBB stellt Verbundbericht 2008 vor

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Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) zeigt in seinem Bericht für das Jahr 2007 seine vielfältigen Tätigkeitsbereiche: Von der Verkehrsplanung über den einheitlichen Tarif in den öffentlichen Verkehrsmitteln in Berlin und Brandenburg bis hin zum Engagement in der bundespolitischen Debatte um die Teilprivatisierung der Deutschen Bahn AG.
Das Fußball-WM-Jahr 2006 hatte Berlin einen Extraschub an Fahrgästen beschert, der 2007 so nicht anhalten würde. Dieser Effekt war hier sehr viel deutlicher als in anderen Regionen Deutschlands – es gab die Fanmeile und mit sechs WM-Spielen mehr als irgendwo sonst in Deutschland. Im Jahr 2007 sanken zudem die Schülerzahlen in Brandenburg um 4,5 % und in Berlin um 2,1 %. Auch das sind Werte, die in Deutschland einmalig sind. Schließlich gab es an verschiedenen Stellen kleinere Angebotsreduzierungen.
Vor diesem Hintergrund zeigt ein nur leichter Rückgang der Fahrgastzahlen auf 1.237 Millionen im Jahr 2007 (2006: 1.256 Mio.) eher, wie robust die Konstitution des Öffentlichen Personennahverkehrs in der Hauptstadtregion ist. Verglichen mit dem Jahr 2005 (1.227 Mio.) ergibt sich für 2007 eine Steigerung der Fahrgastzahlen um 0,8 %.
Diese und andere aktuelle Zahlen aus dem ÖPNV der beiden Länder enthält der Bericht genau so wie eine praktische Übersicht über das Tarifsystem, eine Aufstellung aller im VBB kooperierenden Verkehrsunternehmen, einen kurzen Abriss der Geschichte des VBB sowie eine Übersicht über die Verbundstruktur.
Vor allem stellt der Verbundbericht die vielen Handlungsfelder des VBB vor: Zunehmende Bedeutung erhält dabei die wettbewerbliche Vergabe von Verkehrsleistungen im Schienenverkehr, die der VBB als Vergabebüro der Länder organisiert. Im Jahr 2007 wurden allein drei Wettbewerbsverfahren abgeschlossen. Damit sind nun schon 25 % der Zugleistung im Wettbewerb vergeben worden. Die Erfahrungen sind durchweg positiv: Service und Qualität für die Kunden haben sich verbessert. Die öffentliche Hand konnte Geld sparen. Ein weiterer großer Schritt wird das Auslaufen des Großen Verkehrsvertrags mit der Deutschen Bahn Ende 2012 sein. Die Vergabeverfahren laufen derzeit an.
Die „klassische“ Kernaufgabe von Verkehrsverbünden ist der einheitliche Verbundtarif, der in allen öffentlichen Verkehrsunternehmen gilt. Der VBB schreibt hier keineswegs nur das bestehende Angebot fort, sondern geht gemeinsam mit den Unternehmen auf Kundenwünsche ein: So wurden etwa die 4-Fahrten-Karte in Berlin oder das Schülerferienticket verbundweit neu eingeführt. Auch das neue Freizeitticket und die Anhebung der Altersgrenze, bis zu der man Fahrscheine des Ermäßigungstarifs kaufen kann, von 13 auf einschließlich 14 zeigen einen besonderen Fokus der diesjährigen Tarifmaßnahme auf jugendliche Nutzer. Inzwischen gibt es außerdem 26 Semesterticketverträge mit Berliner und Brandenburger Hochschulen. Bei den Studierenden gibt es sehr hohe Zustimmungsraten zu den Semestertickets. Weitere Maßnahmen für andere Zielgruppen, wie etwa ein Seniorenticket, sollen möglichst bald folgen.
Wichtig ist schließlich die Betrachtung des öffentlichen Verkehrs als System: Es müssen nicht nur die Verkehrsleistungen selbst stimmen und der Preis dafür bezahlbar sein, sondern die Anschlüsse müssen passen, insbesondere abends. Auch müssen Informationen zum Angebot die Kunden erreichen. Die VBB-Servicekräfte etwa haben sich seit ihrem Ersteinsatz bei der Fußball-WM 2006 bewährt und werden besonders bei Touristen sehr geschätzt. Das Mobilitätsportal www.vbbonline.de wird laufend weiterentwickelt. Beispielsweise kann man sich nun seine persönlichen Linienfahrpläne ausdrucken lassen. Die Fahrplanauskunft enthält schon Echtzeitdaten von ca. der Hälfte der VBB-Verkehrsunternehmen. Die barrierefreie Information wird laufend verbessert. Der steigenden Bedeutung von internetfähigen Handys entsprechend sind fast alle Dienste inzwischen für mobile Endgeräte verfügbar (Pressemeldung VBB, 09.09.08).

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