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Andreas Kopietz und Jan Thomsen
Bis vor zehn Jahren riskierten Berliner U-Bahn-Fahrgäste schon mal, per Lautsprecherdurchsage angeraunzt zu werden, wenn sie sich allzu lässig auf den Weg in den abfahrbereiten Waggon machten: „Nach Ruhleben einsteigen – und das gilt auch für die junge Dame mit dem Rucksack.“ Diese fürsorglichen Zeiten sind vorbei, denn Zugabfertiger, die in kleinen Kabinen auf dem Bahnsteig die Übersicht behielten, beschäftigen die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) seit 1998 nicht mehr.
Zwar stehen solche „Geisterbahnhöfe“ seit ihrer Einführung in der Kritik, aber der Personalabbau ging zu Gunsten von Videotechnik und Notrufsäulen immer weiter. Der Grund: Kostenersparnis. Im Jahr 2003 wurden sogar die gemeinsam mit der Polizei organisierten Einsatzkommandos der BVG aufgelöst. Bis dahin gingen rund 70 Polizisten mit BVG-Mitarbeitern auf …