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Der Aufsichtsrat des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB) hat am 06.12.07 neue Tarife für den ÖPNV in Berlin und Brandenburg beschlossen, die vom 1. April 2008 an gelten werden. Viele Tarifangebote bleiben stabil. Dies gilt für den Einzelfahrausweis und die Tageskarte in Berlin AB sowie in den kreisfreien Städten Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder), in Potsdam für den Kurzstreckenfahrausweis, den Einzelfahrausweis und die Tageskarte. Berliner Schüler- und Geschwisterkarten behalten ebenfalls ihren bisherigen Preis.
Verbesserungen gibt es beim Ermäßigungstarif für Kinder bei Gelegenheitsfahrten. Der volle Fahrpreis wird nicht mehr ab 14, sondern erst ab 15 Jahren fällig. Neu ist eine 4-Fahrten-Karte für Berlin AB zum Preis von 8,00 Euro. Der Einstiegspreis für ÖPNV-Gelegenheitsnutzer wird so um ca. 5% verringert. Außerdem wird ein verbundweites Schülerferienticket für 29,00 Euro angeboten, das während der Sommerferien im gesamten Verbundgebiet bei allen Verkehrsunternehmen gelten wird. Aber auch im Alltag können Auszubildende und Schüler besonders günstig mit einer neuen verbundweiten Zusatzmonatskarte mobil sein.
Die VBB-Tarifprodukte steigen durchschnittlich moderat um 1,97 % (Berlin AB 1,58 %; Berlin ABC 1,96 %, Land Brandenburg ohne Berlin C 2,03 %). Die Preiserhöhung liegt damit deutlich unter der derzeitigen Inflationsrate von 3 % in Berlin und 3,1 % in Brandenburg.
Der Kurzstreckenfahrausweis für Berlin wird erstmalig seit dem Verbundstart um 0,10 Euro auf 1,30 Euro erhöht. In Brandenburg an der Havel, Cottbus und Frankfurt (Oder) werden die Kurzstreckenfahrausweise abgeschafft. Der Ort Schönefeld einschließlich Flughafen und Bahnhof gehören zukünftig in den Tarifteilbereich Berlin C.
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg prüft weitere strukturelle Tarifmaßnahmen ab 2009. Dies wurde als Baustein des aktuellen Tarifvorschlags verbindlich vereinbart. Hierzu gehören unter anderem die Wiedereinführung der Rund- und Rückfahrtmöglichkeit in Berlin sowie die Einführung eines Senioren-Tickets.
VBB-Geschäftsführer Hans-Werner Franz: „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die Tarifangebote nur moderat angleichen zu müssen. Besonders wichtig war uns, die Preise der Schülertickets im Land Berlin unangetastet zu lassen, um Familien mit Kindern nicht übermäßig zu belasten. Familienfreundlich ist auch die neue Regelung für den Ermäßigungstarif, der in Zukunft für Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre gilt. Auch mit dem Schülerferienticket und der verbundweiten Zusatzmonatskarte für Auszubildende und Schüler, die beide in ganz Berlin und Brandenburg gelten, sprechen wir schwerpunktmäßig Kinder und Jugendliche an, die wir so an den ÖPNV binden wollen. Mit diesen und anderen neuen Angeboten, wie der 4-Fahrten-Karte für Berlin AB, ist der Einstieg in die Tarifstrukturreform für den Verbund gelungen. Wir werden sie weiter vorantreiben und mit den neuen Tarifangeboten auf den demographischen Wandel reagieren, zum Beispiel mit einem Tarifangebot für Senioren.“ (Pressemeldung VBB, 07.12.07).