https://www.tagesspiegel.de/berlin/fahrschein-zeigen-nicht-mit-uns/470502.html
Auf 22 Buslinien, die in und nach Spandau fahren, sollen die Fahrgäste seit Montag vorn beim Fahrer einsteigen und ihren #Fahrschein vorzeigen. In einem dreimonatigen Versuch will die #BVG testen, ob sich dadurch die Zahl der #Schwarzfahrer senken lässt. Die BVG ist zufrieden. Bei einer #Testfahrt des Tagesspiegel hielt sich allerdings so gut wie niemand an die neue Bestimmung. Auch vom Personal wird die Regelung offenbar nur #halbherzig durchgesetzt.
Auf dem Bus der Linie #145 (Rathaus Spandau Richtung Zoologischen Garten) klebten am Montag an den hinteren Türen rote Schilder: „Achtung #Testbetrieb. Bitte #vorn beim Fahrer einsteigen und Fahrausweis vorzeigen.“ An der Station Klosterstraße drückte eine Frau vergeblich auf den hinteren Türöffner und lief dann ohne Murren zum Fahrer. Als sich die Hintertür in der Teltower Straße öffnete, um einen Passagier aussteigen zu lassen, stieg ein Man ungehindert ein. Bei geöffneten Türen waren die Aufkleber von außen nicht zu sehen. Am S-Bahnhof Westend stutzte eine Frau, als ihr #Knopfdruck erfolglos blieb, dann rannte sie nach vorn und klagte beim Einstieg: „Die Türen gehen alle nicht auf.“ „Ab heute vorn einsteigen, neue Bestimmung“, rief ein #Fahrgast mit Schiffermütze durch den Bus.
So wie er zeigten nur wenige Zusteiger ihre #Tickets, die meisten #Busbenutzer hatten davon noch nichts gehört. Kurz nach der Sophie-Charlotte-Straße meldete sich aus dem Lautsprecher die BVG-Leitstelle mit einem Hinweis auf die Änderung und wünschte den Fahrgästen eine „angenehme Vorweihnachtszeit“. Als „kleinen Service“ nannte sie noch die Uhrzeit.
Von den neun Personen, die am Luisenplatz eingestiegen sind, zeigte niemand …