http://www.lok-report.de/ Der Fahrgastverband IGEB lehnt die zum 1. Juli 2013 geplante drastische Anhebung der VBB-Fahrpreise in Berlin und Brandenburg ab. Erfreulich: • Die Berliner S-Bahn hatte 2012 3,1 Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahr. Dementsprechend stiegen die Fahrgeldeinnahmen. • Die BVG hatte 2011 1,6 Prozent mehr Fahrgäste als im Vorjahr. 2012 hat sich diese Entwicklung fortgesetzt. Dementsprechend stiegen die Fahrgeldeinnahmen. • Die Inflationsrate war 2012 ähnlich gering wie 2011. In Berlin stiegen die Verbraucherpreise um 2,4 und in Brandenburg um 2,0 Prozent. Umso unverständlicher und ärgerlicher ist es, • dass ein großer Teil der Fahrkarten weit oberhalb der Inflationsrate verteuert werden sollen. • dass die Anhebung bereits nach nur 11 Monaten seit der letzten Fahrpreiserhöhung erfolgen soll. • dass bei der BVG seit Jahren ein Einsparpotenzial von über 10 Millionen Euro jährlich nicht genutzt wird. Denn ein großer Teil der geplanten Ampelvorrangschaltungen für Straßenbahnen und Busse fehlen noch immer, und viele der für mehrere Millionen Euro bereits eingerichteten Vorrangschaltungen funktionieren nicht oder nicht richtig. Würden alle geplanten Vorrangschaltungen und Busspuren realisiert, könnte die BVG durch schnellere Fahrten bei Fahrzeugen und Personal so viel einsparen, dass damit die Mehreinnahmen durch die geplanten Fahrpreiserhöhungen deutlich übertroffen würden. • dass der Finanzsenator von der BVG noch immer Einsparungen durch Angebotsreduzierungen verlangt, obwohl die wachsenden Fahrgastzahlen eine Ausweitung des Angebotes erfordern. Absurd: Berlin wächst, aber die BVG soll schrumpfen. • dass der Verkehrssenator die Berliner S-Bahn immer wieder (zu Recht!) für unverändert unzureichende Leistungen, wie sie in diesen Tagen erneut zu erleben sind, kritisiert, aber gleichzeitig der S-Bahn Mehreinnahmen durch Fahrpreiserhöhungen zugestehen will. Aus all den Gründen lehnt der Berliner Fahrgastverband IGEB die vollkommen unbegründete und überzogene Fahrpreiserhöhung entschieden ab. Besonders ärgerlich ist, dass von den Verantwortlichen immer wieder auf hohe Fahrpreise beispielsweise in Hamburg oder München hingewiesen wird, dabei aber nicht erwähnt wird, dass das Einkommensniveau dort im Vergleich zu Berlin und Brandenburg 20 bis 50 Prozent höher ist (Pressemeldung Fahrgastverband IGEB, 05.03.13).