http://www.deutschebahn.com/de/presse/pi_regional/3262198/bbmv20130207.html?start=0&itemsPerPage=20 Verkehrsnachfrage im Jahr 2012 steigt über Vorkrisenniveau • Integriertes Nahverkehrsangebot in der Hauptstadtregion bleibt attraktiv • Zahl der Neuberliner, Touristen und Kongressbesucher zunehmend (Berlin, 5. März 2013) Die rot-gelben Züge der Berliner S-Bahn befördern wieder mehr Fahrgäste. Die gute Nachricht verkündeten am Dienstag in einem gemeinsamen Pressegespräch der Vorsitzende der Geschäftsführung der S-Bahn Berlin, Peter Buchner, und der Geschäftsführer des Verkehrsverbundes Berlin-Brandenburg (VBB), Hans-Werner Franz. Im vergangenen Jahr 2012 nutzten rund 395 Millionen Kunden das Verkehrsangebot der S-Bahn. Dies sind 1,8 Prozent mehr als vor den Krisenjahren 2009 bis 2011. Gegenüber dem Jahr 2011 stieg die Nachfrage um 3,1 Prozent. Die Verkehrsleistung wuchs ebenso und liegt aktuell um rund fünf Prozent höher als vor der Krise. Mit 4,1 Milliarden Personenkilometern stieg die Verkehrsleistung im Jahr 2012 gegenüber dem Vorjahr um rund 13 Prozent. S-Bahn-Chef Peter Buchner dankte den Fahrgästen für den beeindruckenden Vertrauensbeweis: „Wir haben Verantwortung übernommen, im Unternehmen aufgeräumt, neue Strukturen geschaffen und die Fahrzeugtechnik grundlegend überholt.“ Der Mutterkonzern Deutsche Bahn stellte über 100 Millionen Euro für die Ertüchtigung des Fahrzeugparks zur Verfügung. VBB-Chef Hans-Werner Franz würdigt die harte Arbeit aller S-Bahner: „Die Attraktivität Berlins und des Brandenburger Umlands ist weiter ungebrochen, das zeigen die steigenden Zahlen bei Touristen und Zuzüglern. Berlin und Brandenburg stellen für eine volle S-Bahn-Leistung 274 Millionen jährlich bereit. Der ÖPNV wird immer wichtiger für die Region. Deswegen brauchen wir täglich eine sehr gute Leistung von der S-Bahn.“ Das seit über drei Jahren eingeschränkte S-Bahn-Angebot konnte im Jahr 2012 mehrfach erweitert werden. Bis auf die S45 fahren alle Linien wieder mit den ursprünglichen Zuglängen. Durch zusätzliche Bestellungen von Zugfahrten auf den Linien S25, S45 und S75 durch die Länder werden mehr Zugkilometer als je zuvor gefahren. Derzeit werden zur morgendlichen Hauptverkehrszeit durchschnittlich 511 Viertelzüge von 562 vertraglich vereinbarten Viertelzügen eingesetzt. Vor dem Einbruch waren es 546. In der schlimmsten Zeit der Krise im Jahr 2009 standen den Fahrgästen nur 165 Viertelzüge zur Verfügung. Handlungsbedarf für das laufende Jahr sehen S-Bahn und VBB bei der Verbesserung der Pünktlichkeit. Die verkehrsvertraglich vereinbarte Zielmarke von 96 Prozent wurde in den vergangenen Monaten teilweise deutlich unterschritten. Gründe dafür sind Fahrzeug- und Infrastrukturstörungen ebenso wie Notarzteinsätze und Sabotageakte an Bahnanlagen. VBB-Chef Franz wies darauf hin, dass diejenigen, die beim ÖPNV in der Vergangenheit sparen wollten, mittlerweile verstummt seien. Es gehe nicht um ein Weniger, sondern um ein Mehr in der Hauptstadtregion. Er freue sich mit den S-Bahnern, ohne Abstriche, warnt jedoch davor, sich nun zurückzulehnen: „Manche Züge sind morgens sehr voll. Da muss nachgelegt werden, auch bei der Zuverlässigkeit. Letztes Jahr konnte in keinem Monat die vertragliche Zusicherung von 96 Prozent Pünktlichkeit von der S-Bahn eingehalten werden. Zudem fielen, durch das Unternehmen und durch Dritte verursacht, vier Prozent aller Fahrten aus. Das ist der Höchststand seit 2003.“ S-Bahn-Chef Buchner zeigte sich zuversichtlich, bereits im Frühjahr Gespräche mit dem Besteller zum Wiedereinsatz der Verstärkerlinie S85 aufnehmen zu können. Zugleich wies er darauf hin, dass insbesondere die alten Fahrzeuge der Baureihe 485 im letzten Winter gezeigt hätten, dass sie unzuverlässiger sind, als von einem S-Bahn-Fahrzeug zu erwarten ist. Buchner erklärte: „Mit einem Teil des Fahrzeugparks ist kein Blumentopf zu gewinnen. Das ist ein Fakt, der mittlerweile allen Beteiligten bekannt ist, vom Expertenkreis des Senats bestätigt wurde und auf den wir uns alle einstellen müssen.“ Der S-Bahn-Geschäftsführer warb dafür, dies nicht mit gegenseitigen Schuldzuweisungen zu tun, sondern die vorhandenen Kräfte in Politik, Verwaltung und beim Unternehmen dafür zu nutzen, die Zukunft der S-Bahn in der wachsenden Stadt gemeinsam zu gestalten. Im Auftrag der S-Bahn Berlin und des Berliner Senats wird der Expertenkreis nochmals zusammentreten, um alle technischen Überarbeitungen zu bewerten und nach weiteren Ideen zu suchen, um die Altbaureihen für die nächsten Einsatzjahre zu stabilisieren. Herausgeber: DB Mobility Logistics AG Potsdamer Platz 2, 10785 Berlin, Deutschland Verantwortlich für den Inhalt: Leiter Kommunikation Oliver Schumacher