http://www.lok-report.de/ Am 30. März gab es im Bereich einer Baustelle für ein Einkaufszentrum am Leipziger Platz eine Unterspülung des Tunnels der U-Bahn-Linie 2. Der Berliner Fahrgastverband IGEB ist erleichtert, dass die Sicherheitssysteme funktionierten und die BVG den U-Bahn-Verkehr zwischen Potsdamer Platz und Mohrenstraße unterbrochen hat, bevor es zu einem Unglück mit unabsehbaren Folgen kommen konnte. Wie geht es nun weiter? Der Fahrgastverband IGEB fordert: 1. Ungeachtet der Zuständigkeiten und Folgekosten müssen BVG und Bauherr des Einkaufszentrums umgehend die Ursachen ermitteln und sich über die Konsequenzen verständigen. 2. Sollte nicht innerhalb kurzer Zeit eine Sanierung ohne Restrisiko für den U-Bahn-Tunnel möglich sein, müssen schnellstens Abbruch und Neuaufbau des Tunnels im Bereich der Baustelle erfolgen – so schmerzlich das für die Fahrgäste ist. Bekanntlich hatte es vor Baubeginn eine Diskussion über einen solchen Tunnelneubau gegeben. Da man jedoch die Mehrkosten und die Auswirkungen einer U2-Unterbrechung auf Fahrgäste und Betrieb vermeiden wollte, wurde darauf verzichtet. 3. Um den Fahrgästen der U2 das Umfahren zu erleichtern, muss das Angebot der S-Bahn auf der Stadtbahn umgehend verdichtet werden. Am wichtigsten ist hierbei die ganztägige Durchbindung der S75 nach Westkreuz im 10-Minuten-Takt. Jetzt fahren die von Wartenberg kommenden Züge außerhalb des Berufsverkehrs nur alle 20 Minuten bis Westkreuz, und jeder zweite Zug endet in Ostbahnhof. Mit der S75-Durchbindung wird eine vom Fahrgastverband IGEB schon mehrfach kritisierte 8-Minuten-Lücke auf der Stadtbahn zwischen Ostbahnhof und Westkreuz geschlossen. Außerdem ist es erforderlich, dass die BVG auf der U1 tagsüber 8- statt 6-Wagen-Züge einsetzt. ‚ 4. Sollte sich die Unterbrechung der U2 länger hinziehen, sind für die Buslinien M48 und 200 zusätzliche Busspuren einzurichten und vorhandene Busspuren zeitlich zu verlängern. Für nicht sinnvoll hält es der Fahrgastverband IGEB, die ab 7. April geplanten Arbeiten auf der U2-Nord (Pankow – Rosa-Luxemburg-Platz) nochmals zu verschieben. Zwar ist es ein Fehler, diese Arbeiten zeitgleich zur Sperrung des S-Bahn-Ostrings durchzuführen, aber die logistischen und finanziellen Konsequenzen einer Verschiebung wären zu schwerwiegend (Pressemeldung Berliner Fahrgastverband IGEB e.V., 03.04.12).