http://www.lok-report.de/ Während sich die Probleme mit den S-Bahn-Zügen im Berliner Schnellbahnnetz in den inzwischen üblichen Grenzen zu halten scheinen, gibt es eine weitere „Baustelle“ im DB-Konzern: die Infrastruktur. Signal- und Weichenstörungen kommen in den letzten Wochen so häufig vor, dass die Verspätungen und Zugausfälle extrem zugenommen haben. Leidtragende sind wieder einmal die frierenden Kunden. Sämtliche Kapazitäten sind offenbar in den letzten Jahren auf ein Minimum zurückgefahren worden; es ist nur noch der Regelbetrieb abgedeckt. Sobald irgendwo im Netz auch nur die kleinste Störung vorkommt, gerät alles außer Kontrolle. Reserven – sowohl an Mitarbeitern als auch an Technik – gibt es kaum noch. Der DBV Berlin-Brandenburg fordert deshalb die DB Netz AG auf, endlich in die Störungsbeseitigung zu investieren. Die Haltung der DB AG, dass nur gebaut wird, wenn Bund und Land alles finanzieren, ist gescheitert. Sie führt zur Situation, wie sie tausende von Fahrgästen täglich erleben. Nachholbedarf sieht der DBV dort, wo es durch lange eingleisige Strecken und fehlende Signale ständig zu Verspätungen kommt. Warum schreiben der Berliner Verkehrssenator Müller und sein Brandenburger Amtskollege Vogelsänger (beide SPD) nicht jeden Tag ein Brief an Bundesverkehrsminister Ramsauer mit einer detallierten Auflistung der Verspätungen, die auf die Infrastruktur zurückzuführen sind? Erinnert sei daran, dass die Infrastruktur, also Gleise, Weichen, Signale und Bahnsteige, nach wie vor dem Bund gehört und er die DB AG quasi nur mit der Bewirtschaftung beauftragt hat. Der DBV schätzt, dass beispielsweise zwischen Wannsee und Potsdam über 50 % der Fahrten verspätet sind und deshalb Anschlüsse nicht erreicht werden. Deshalb muss DB Netz hier handeln (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Berlin-Brandenburg e. V., 13.02.12).