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p20110527.html
(Berlin, 27. Mai 2011) Am 2. Juni 1991, pünktlich um 5.53 Uhr, setzte sich
der erste fahrplanmäßige ICE von Hamburg-Altona Richtung Frankfurt (Main)
in Bewegung. Bereits am 29. Mai wurde mit einer Sternfahrt von Hamburg,
München, Stuttgart, Mainz und Bonn nach Kassel-Wilhelmshöhe der Beginn des
Hochgeschwindigkeitverkehrs in Deutschland gefeiert.
Heute nutzen täglich über 210.000 Fahrgäste das engmaschige bundesweite
ICE-Netz und legen dabei eine Strecke von durchschnittlich 307 Kilometern
zurück. Die ICE-Flotte hat bis heute rund 1,4 Milliarden Kilometer
zurückgelegt und bildet mit ihren vier Generationen und insgesamt 252
Triebzügen das Rückgrat des Fernverkehrs in Deutschland. Die ICE-Züge
bewältigen über 60 Prozent der gesamten Leistung im Fernverkehr. Im Jahr
2010 reisten fast 78 Millionen Fahrgäste im ICE. 1992 waren es rund zehn
Millionen.
Bundesweit stehen Deutschlands schnellstem Zug inzwischen 1.200 Kilometer
Neu- oder Ausbaustrecke zur Verfügung, auf denen Geschwindigkeiten von 230
Stundenkilometer und mehr gefahren werden können. Auf den Neubaustrecken
Köln/Rhein–Main und Nürnberg–Ingolstadt fahren die ICE 3-Züge sogar 300
Stundenkilometer. Gerade auf den Hochgeschwindigkeitsstrecken konnten neue
Fahrgäste durch attraktive Reisezeiten für die umweltfreundliche Schiene
gewonnnen werden. Im Energieverbrauch ist die ICE-Flotte trotz der hohen
Geschwindigkeiten recht sparsam. Bei einer Auslastung von rund 50 Prozent
liegt der Energieverbrauch des ICE 3 umgerechnet bei weniger als zwei
Litern Benzin pro Person und 100 Kilometern, beim ICE 2 bei rund 2,5 Litern
und beim ICE 1 bei weniger als drei Litern Benzin.
Aber der ICE ist nicht nur auf dem deutschen Hochgeschwindigkeitsnetz
unterwegs. Bereits im September 1992 wurden die Verkehre in die Schweiz
aufgenommen. Heute fährt der ICE in Kooperation mit anderen europäischen
Bahnen in sechs europäischen Nachbarländern: Schweiz, Frankreich, Belgien,
Niederlande, Dänemark und Österreich. Und 2010 hat er zum ersten Mal das
europäische Festland verlassen und wurde in Anwesenheit zahlreicher
prominenter Vertreter in London vorgestellt.
Zum 20-jährigen Jubiläum macht die DB ihren Kunden ein besonderes Angebot:
In ausgewählten Sonntagszeitungen gibt es einen e-Coupon, mit dem Kunden 20
Euro günstiger reisen können.
Ausblick
Ab 2012 wird die neueste Generation an ICE 3-Zügen, Baureihe 407, zum
Einsatz kommen. Die 16 Züge werden zunächst die ICE-Flotte im Inland
verstärken, künftig sollen sie unter anderem auch nach Paris und London
fahren.
Und die nächste Generation des ICE-Systems ist auch schon in Sicht: Am 9.
Mai 2011 hat die DB mit Siemens einen Vertrag im Wert von rund sechs
Milliarden Euro über den Abruf von 220 ICx-Zügen unterzeichnet. Dies ist
die bislang größte Investition in der Geschichte der DB.
Eckpunkte:
2. Juni 1991: Unter dem Motto „Halb so schnell wie das Flugzeug und
doppelt so schnell wie das Auto“ geht der erste ICE an den Start – und
versetzt Deutschland ins Staunen.
September 1992: Der 1. ICE im Ausland: Aufnahme der Verkehre in die
Schweiz
1996: Inbetriebnahme ICE 2, ab 1998 mit Steuerwagen Einsatz mit
Flügelung der Zugläufe
3. Juni 1998: Unglück von Eschede
September 1998: Eröffnung der Schnellfahrstrecke Berlin–Wolfsburg
1999: Inbetriebnahme ICE T – ICE mit Neigetechnik für kurvige Strecken
2000: Inbetriebnahme ICE 3 – Deutschlands erster serienmäßiger Zug für
Tempo 300. 13 der insgesamt 50 ICE 3 sind mehrsystemfähig und damit bei der
Stromversorgung auf den Einsatz in Ländern mit anderer Netzspannung
vorbereitet. In einer neuen internationalen Kooperation mit der
niederländischen Staatsbahn NS wird zwischen Frankfurt (Main) und Amsterdam
die erste internationale ICE-Linie im Zwei-Stunden-Takt eingerichtet. Die
NS beschaffen für diese Linie vier eigene ICE 3.
2002: Nach der Vollendung der Neubaustrecke Köln–Rhein/Main
beschleunigt der ICE erstmals in Deutschland fahrplanmäßig auf 300 km/h.
Ende 2004: Nach dem Ausbau der Strecke Berlin-Hamburg für Tempo 230
verbindet der ICE Deutschlands größte Städte in rund 90 Minuten. Wegen der
hohen Nachfrage platziert die Bahn bei der Industrie eine umfangreiche
Nachbestellung: Seit 2005 wächst die Flotte Zug um Zug um insgesamt 28 ICE
T und 13 ICE 3 der zweiten Baureihe.
Mai 2006: Mit dem Fahrplanwechsel Ende Mai 2006 kann der ICE auch
zwischen Nürnberg und Ingolstadt auf neuer Trasse mit Tempo 300 fahren.
Juni 2007: Start der grenzüberschreitenden Verkehre nach Frankreich.
Erstmals verbindet der ICE Frankfurt (Main) mit Paris, der französische
Hochgeschwindigkeitszug TGV Stuttgart und Paris.
9. Juli 2008: Ein Radsatzwellenbruch bei der Ausfahrt eines ICE 3 aus
Köln Hbf führt zu einer drastischen Reduktion der Ultraschallprüfintervalle
der Radsatzwellen und initiierte eine bis heute nicht abgeschlossene
Diskussion zwischen Eisenbahn-Bundesamt, Gutachtern, Herstellern und
Betreibern über die richtige Bemessung von Prüfintervallen von
Radsatzwellen. Auch die Intervalle der anderen Baureihen werden teils
drastisch reduziert.
19. Oktober 2010: Präsentation eines ICE 3 in London im Bahnhof St.
Pancras International
9. Mai 2011: Vertragsunterzeichnung mit Siemens über den Abruf von bis
zu 300 ICx. Dies ist die größte Investition in der Geschichte der DB.
Anfang 2012: geplante Inbetriebnahme des neuesten ICE 3 M (Baureihe
407)
Herausgeber: Deutsche Bahn AG