http://www.taz.de/1/leben/alltag/artikel/
1/fuer-20-pfennig-im-kreis-knutschen/
„Für sie war die S-Bahn die erste Begrüßung mit ihrer Stadt, jetzt waren
sie wieder zu Hause, nun ging es wieder los mit Berlin.“ (Uwe Johnson,
1964)
Das passt. Als er erklären soll, was die S-Bahn den Berlinerinnen und
Berlinern bedeutet, passiert Oliver Zauritz eine kleine Panne. Der
Vorstandsvorsitzende des Vereins Historische S-Bahn greift in seine
Plattensammlung aus Vinyl, fischt eine Single-Scheibe in einer weißen
Papierhülle heraus, die so alt ist wie er selbst, und legt sie fast
zärtlich auf seinen Plattenspieler – jaulige Musik erklingt. Lachend
schaltet der Dresdner Student die Drehscheibe von der 33er Umdrehung auf
die 45er um. „Dass es so etwas überhaupt gibt“, schwärmt der 25-Jährige,
als die Musik schnell genug ist, „das sagt mehr als 1.000 Worte.“
Aus den Lautsprechern ertönt ein Liebeslied auf die S-Bahn im
Country-Sound. Es stammt von …