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Der Berliner Fahrgastverband IGEB fordert ehrliche Politik, die gegenüber Filmfreunden, BVG-Fahrgästen und Steuerzahlern nicht verschweigt, dass der „Boulevard der Stars“ auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße eine Zwischennutzung ist. Sobald die Straßenbahn vom Alexanderplatz zum Kulturforum verlängert wird, wird der „Boulevard der Stars“ an dieser Stelle weichen müssen.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB hat mehrfach kritisiert, dass der Boulevard der Stars ausgerechnet auf dem Mittelstreifen der Potsdamer Straße realisiert wird. Denn hier plant der Senat auch das wichtigste Neubauprojekt für die Berliner Straßenbahn: die Verlängerung vom Alexanderplatz über den Potsdamer Platz zum Kulturforum. In einer zweiten Etappe soll diese Straßenbahn später vom Kulturforum bis zum Rathaus Steglitz weitergeführt werden.
Doch ausgerechnet die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, die für diese Straßenbahnplanung verantwortlich ist, hat sich nun für die Anlage des Boulevard der Stars auf dem Mittelstreifen entschieden. Ab heute ist das Kunstwerk Realität. Das gilt es zu akzeptieren. Aber der Berliner Fahrgastverband IGEB erwartet zugleich vom Senat, dass dieser akzeptiert, dass der Boulevard der Stars an dieser Stelle ein temporäres Kunstwerk ist. In einigen Jahren fährt hier die Straßenbahn. Und alle Fachleute sagen, derzeit meist hinter vorgehaltener Hand, dass der Boulevard der Stars aus Sicherheitsgründen nicht mit einem Straßenbahnbetrieb vereinbar ist.
Zum Beweis genügt ein Blick in die Ausschreibung für den Realisierungswettbewerb für den Boulevard der Stars vom Februar 2009. Darin schrieb die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unmissverständlich, dass ?ein Fußgängerverkehr auf den lediglich 3 m breiten Streifen zwischen Straßenbahntrasse und Fahrbahnen aus Sicherheitsgründen nicht zu vertreten ist (Pressemeldung Berliner Fahrgastverband IGEB e.V., 13.09.10).