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Zwei Tage noch, dann wird die kleine heile Welt ein Jahr alt. Kleine heile Welt: So nennt Diego Wegner seine Arbeitsstelle, die U-Bahn-Linie 55 in Mitte. Er fährt den einzigen U-Bahn-Zug, der dort verkehrt. „Hier bin ich gern unterwegs“, sagt Wegner. „Es gibt keine Halbstarken, keine Pöbler, keine Türaufdrücker.“ Stattdessen viele Touristen und ein paar einheimische Stammfahrgäste, von denen einige inzwischen freundlich grüßen. Verglichen mit anderen U-Bahn-Linien ist die Strecke, die unter dem Hauptbahnhof beginnt und vorerst im U-Bahnhof Brandenburger Tor endet, eine Idylle. „Eigentlich zu schön, um wahr zu sein“, meint Wegner. Er genießt es. Obwohl der Dienst eine schweißtreibende Besonderheit aufweist.
Kleine heile Welt: Damit hat die U 55, die im vergangenen Jahr am 8. August feierlich eröffnet wurde, einen weiteren Spitznamen weg. Bisher wurde sie meist „Kanzler-U-Bahn“ genannt, weil der Tunnel durch das …