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Brandenburgs Verkehrsstaatssekretär Rainer Bretschneider übergibt am 7. Juli den Zuwendungs-bescheid für den weiteren Ausbau der Eisenbahnstrecke von Basdorf nach Wensickendorf. Von den Gesamtkosten in Höhe von 2.268.634 Euro erhält die Niederbarnimer Eisenbahn AG (NEB)vom Land 1.701.475 Euro Fördermittel aus dem EU-Strukturfonds EFRE. Neben dem Ausbau sind Planungskosten und Grunderwerb Bestandteil der Förderung.
Passend zum Termin der Übergabe des Förderbescheids werden auch das neue dynamische Fahrgastinformationssystem der NEB sowie die neuen Bahnsteige in Zühlsdorf und Wensickendorf übergeben. Das Verkehrsministerium stellte für beide Zugänge 334.880 Euro zur Verfügung.
Bretschneider: „Mit der Modernisierung der Regionalbahnlinie NE 27, die im vergangenen Jahrhundert von den Berlinern liebevoll Heidekrautbahn getauft wurde, verbessert sich für die Oberhaveler und Barnimer das Regionalverkehrsangebot. Tourismus und Gastronomie profitieren ebenso davon, weil die sich Schritt für Schritt verbessernden Angebote ganz sicher immer mehr Tagesausflügler dazu bewegen werden, die wunderschöne Landschaft im Norden von Berlin mit der Bahn zu erkunden. Insbesondere durch den barrierefreien Ausbau werden sich die Bedingungen für die Nutzer des ÖPNV – für Menschen mit Behinderungen, Familien mit Kindern und alte Menschen – erheblich verbessern.“
Zukünftig können hier Geschwindigkeiten bis zu 80 Kilometer pro Stunde gefahren werden. Bislang war das Tempo auf 50 Kilometer pro Stunde begrenzt. Die Fahrzeit zwischen Basdorf und Wensickendorf, heute acht Minuten, verkürzt sich nach dem Ausbau auf sechs Minuten. Die Strecke ist hier auf 5,7 Kilometer eingleisig ausgebaut und nicht elektrifiziert.
Die Zahl der Reisenden auf der NE 27, die bis 2020 von der Niederbarnimer Eisenbahn betrieben wird, hat sich in den zurückliegenden Jahren insgesamt positiv entwickelt. Die von NEB AG erbrachten Leistungen in den Landkreisen Barnim und Oberhavel sind von wesentlicher Bedeutung für den gesamten öffentlichen Verkehr in der Region. Das Land unterstützte den Ausbau der Angebote des Öffentlichen Personennahverkehrs im Landkreis Barnim in den Jahren1991 bis 2009 mit 124,2 Mio. Euro, im Landkreis Oberhavel im selben Zeitraum mit 79,5 Mio. Euro.
Die Heidekrautbahn führt aus dem Norden Berlins über Basdorf in die heutigen Landkreise Oberhavel und Barnim, Die umgangssprachlich gebräuchliche Bezeichnung Heidekrautbahn beruht darauf, dass viele Berliner die Bahn zu Ausflügen in die Schorfheide nutzten und die Ortschaft Groß Schönebeck am Endpunkt der Strecke als „Tor zur Schorfheide“ gilt,
Gebaut wurde die Heidekrautbahn 1901 von der Reinickendorf-Liebenwalder-Groß Schönebecker Eisenbahn-Aktien-Gesellschaft, die von den angrenzenden Gemeinden in Berlin und dem Barnim gegründet wurde. Eigentümer der Heidekrautbahn ist die Niederbarnimer Eisenbahn (NEB) mit Sitz in Berlin, die bis 1950 auch die Betriebsführung innehatte. Danach wurde der Betrieb von der Deutschen Reichsbahn geführt, ab 1994 von der Deutschen Bahn AG. Von dieser wurde im Dezember 2005 die Betriebsführung wieder durch die NEB übernommen (Pressemeldung Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft, 07.07.10).