Straßenbahn: Vertragsunterzeichnung über 99 FLEXITY Berlin-Fahrzeuge

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Nachdem der Aufsichtsrat der BVG am 29. Juni 2009, der Beschaffung von 99 BOMBARDIER FLEXITY Berlin-Straßenbahnen mit einem Vertragswert in Höhe von ungefähr 300 Millionen Euro (431 Millionen US-Dollar) zugestimmt hat, erfolgte am Dienstag, den 01.09.2009, die Vertragsunterzeichnung zwischen den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) und Bombardier Transportation. Die Bestellung erfolgt auf Basis eines 2006 zwischen BVG und Bombardier abgeschlossenen Rahmenvertrages über maximal 210 Fahrzeuge.
Es handelt sich um
40 lange und
24 kurze Einrichtungsfahrzeuge sowie
35 kurze Zweirichtungsfahrzeuge.
Die ersten Fahrzeuge der Bestellung werden im Mai 2011 geliefert, sodass mit der voraussichtlich im Jahr 2017 abgeschlossenen Auslieferung der Serienfahrzeuge „FLEXITY Berlin“ sowie dem Einsatz der Fahrzeuge der GT6-Serie, unter Aussonderung der Tatrafahrzeuge, die Berliner Straßenbahn für die zukünftigen Anforderungen gewappnet und zu 100% barrierefrei sein wird.
Dazu sagte Andreas Sturmowski, Vorsitzender des Vorstandes der BVG: „Die Auslieferung der Fahrzeuge wird im Mai 2011 mit den langen Fahrzeugen beginnen, die auf den Linien M4 und M8 zum Einsatz kommen werden. Alle anderen neuen Fahrzeuge werden vorrangig auf den Metrolinien und der Linie 50 eingesetzt. Weitere voraussichtlich 33 Fahrzeuge über deren Typzusammensetzung noch Abstimmungen mit dem Land Berlin erfolgen, werden im Jahr 2017 den vollständigen Ersatz der derzeit noch 237 in Betrieb befindlichen Tatrafahrzeuge gewährleisten und damit Betriebskosten senken und die Attraktivität der Straßenbahn bei unseren Kunden weiter erhöhen. Besonderem Dank gilt dem Land Berlin, dass die Finanzierung der Fahrzeuge im Rahmen des Verkehrsvertrages übernimmt.“
Gefertigt werden die neuen Bahnen bei Bombardier in Bautzen (Rohbau und Endmontage) und in Hennigsdorf (Endmontage und Inbetriebsetzung). Der Bombardier Standort Mannheim liefert die Elektrik, die Drehgestelle kommen von Bombardier aus Siegen.
Mit der neuen Straßenbahn-Generation FLEXITY Berlin werden alle nicht barrierefreien Tatrafahrzeuge sukzessive ersetzt. 237 Tatrafahrzeuge sind derzeit noch im Betrieb eingesetzt. Diese wurden in den Jahren 1994 bis 1997 für einen weiteren Einsatzzeitraum von 16 Jahren modernisiert. Die Herstellung der Barrierefreiheit war jedoch im Rahmen der Modernisierung nicht möglich. Mit dem Jahr 2010 beginnend erreichen die Tatrafahrzeuge das Ende ihrer Betriebszulassung. Ohne erneute aufwändige Erneuerungen sind die Tatrafahrzeuge nicht mehr einsatzfähig.
Der Ersatz der Tatrafahrzeuge wird durch die nun bestellten 99 FLEXITY Berlin sowie durch eine von der BVG für 2010 geplante Bestellung von voraussichtlich 33 weiteren Fahrzeugen erfolgen. Die Typzusammensetzung dieser zweiten Bestellung ist noch zu bestimmen und hängt ab vom Nahverkehrsplan für Berlin. In Kombination mit dem weiteren Einsatz der heute schon betriebenen Niederflurfahrzeuge des Typs GT6 führen die neuen Straßenbahnen zu Betriebskostensenkungen bei der BVG sowie einer wesentlichen Steigerung der Attraktivität für die Fahrgäste und stellt mittelfristig eine 100 % Barrierefreiheit im Straßenbahnnetz Berlins her.
Das Konzept der FLEXITY Berlin wurde gemeinsam von BVG und Bombardier Transportation eigens für die deutsche Hauptstadt entwickelt. Ergebnis ist ein zukunftsweisendes öffentliches Stadtverkehrsmittel mit stufenlosen Einstiegen und leichter Zugänglichkeit für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität. Der Innenraum ist gekennzeichnet durch großzügige Fahrgasträume sowie Multifunktionsabteile und klimatisierte Fahrgast- und Passagierbereiche. Die Geräuschemissionen liegen unter denen der bisher eingesetzten Straßenbahnfahrzeuge. Die Fahrzeuge haben einen niedrigen Stromverbrauch mit Stromrückspeisung im Bremsbetrieb.
In der Regel werden dabei zwei Tatrafahrzeuge durch einen neuen Wagen in bis zu vier unterschiedlichen Ausführungen der FLEXITY Berlin ersetzt.
Die Bestellung von langen Zweirichtungsfahrzeugen, die in den 99 Fahrzeugen bisher nicht enthalten sind, hängt von noch zu treffenden Entscheidungen des Landes Berlin zur Streckennetzentwicklung der Straßenbahn ab. Eine Typwandlung innerhalb dieser Bestellung ist bis zu bestimmten Fristen noch möglich.
Erste Fahrgastbefragungen zum neuen Fahrzeugtyp der Berliner Straßenbahn haben insgesamt bisher ein sehr positives Echo zum Inhalt (Pressemeldung Bombardier/BVG, Bodo Schulz, www.album-berliner-verkehr.de, 02.09.09).

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