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Ein geflügeltes Wort spricht davon, dass man eine Kuh, die man melken will, nicht schlachten darf. Offenbar wurde diese Redensart bei der S-Bahn Berlin GmbH von der DB-Zentrale nicht berherzigt. Umso wichtiger ist es, dass jetzt der DB-Konzern schnell seiner Tochter S-Bahn Berlin GmbH die notwendigen Freiheiten zurückgibt.
Der Vertrauensschaden und Imageverlust ist enorm und es wird bestimmt Jahre dauern, bis die Berliner die S-Bahn wieder als sicheres, zuverlässiges und verlässliches Verkehrsmittel in ihr Herz geschlossen haben. Der DBV Berlin-Brandenburg fordert von der Geschäftsleitung und vom DB-Konzern deshalb eine sofortige Kehrtwendung bei der Personal- und Informationspolitik:
1. Auf jeden Umsteigebahnhof gehören geschulte Mitarbeiter, die die Fahrgäste informieren und für ihre Sicherheit sorgen. Gleiches gilt selbstverständlich für Stationen, auf denen ein hohes Verkehrsaufkommen zu verzeichnen oder auf Grund von bestimmten Veranstaltungen zu erwarten ist. Bei Baumaßnahmen reicht es nicht aus, an einigen Stellen kleine A 3-Plakate mit den allerwichtigsten Informationen zu befestigen. Auch hier muss Auskunftspersonal (wieder) zum Standard werden.
2. Die Austausch von Fahrgastinformationsanlagen (z. B. Zugzielanzeiger) ist erst dann fortzusetzen, wenn sie tatsächlich ausreichend getestet sind.
3. Türstörungen, Störungen an Klimaanlagen und Fenstern, Aufzügen und Fahrtreppen sind schneller als bisher zu beheben.
Sollte während der Sommerferien die Diskussion um eine Fahrpreiserhöhung ab dem kommenden Jahr losgehen, spricht sich der DBV-Landesverband bereits jetzt dagegen aus. Bis die S-Bahn Berlin GmbH wieder die volle „Wagenleistung“ anbieten kann, müssen alle Möglichkeiten zur Entlastung der verkehrenden S-Bahn-Züge genutzt werden. Dazu gehört zum Beispiel auch der von der DB AG aus rein vordergründigen Überlegungen aufgegebene Halt von Fernzügen am Bahnhof Zoo. Damit würde Fernbahn-Fahrgästen die Fahrt mit der S-Bahn zum Hauptbahnhof erspart werden.
Der DBV-Landesverband erwartet eine Rückkehr zu einem Angebot, bei dem der Fahrgast und ein gutes und sicheres Angebot wieder im Mittelpunkt steht und nicht die maximal erzielbare Rendite! Ausdrücklich dankt der Landesverband den Mitarbeitern der S-Bahn Berlin GmbH, die in der jetzigen Situation den Ärger mancher Fahrgäste direkt zu spüren bekommen für ihre gute Arbeit – gerade unter den schwierigen Bedingungen der letzten Jahret (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Berlin-Brandenburg e. V., 03.07.09).