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(Berlin, 12. Juni 2009) Die S-Bahn Berlin zieht aus dem Radscheibenbruch vom 1. Mai klare Konsequenzen und startet mit sofortiger Wirkung ein umfangreiches Austauschprogramm für die Räder an Fahrzeugen der Baureihe 481. Bis Ende Juli wird die S-Bahn Berlin bei zunächst 260 Viertelzügen 520 Räder der führenden Achsen austauschen, deren Laufleistung über 650.000 Kilometern liegt. Zu diesem Vorgehen hat sich die S-Bahn Berlin gegenüber dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) verpflichtet.
Parallel werden derzeit Messfahrten vorbereitet, die bis Ende Juli abgeschlossen und ausgewertet werden. Danach wird mit dem EBA abgestimmt, ob und in welchem Umfang ein weiterer Rädertausch erforderlich ist. Vorsorglich hat die S-Bahn Berlin hierfür weitere 1.500 Räder bei der Industrie bestellt, über deren Auslieferungstermin zurzeit verhandelt wird.
Der Geschäftsführer der S-Bahn Berlin, Tobias Heinemann, forderte die Herstellerfirma der Züge zu umgehendem Handeln auf: „Wir erwarten, dass sich Bombardier zu seiner Verantwortung bekennt und gemeinsam mit uns unverzüglich die Probleme behebt.“
Zur Einhaltung des ehrgeizigen Zeitplans und zur Sicherstellung höchster Sicherheitskriterien bis zum Abschluss der Maßnahmen hat die S-Bahn Berlin ihre Werkstattkapazitäten erweitert und rund 60 zusätzliche Mitarbeiter aus anderen Unternehmensbereichen der Deutschen Bahn und von Fremdfirmen im Einsatz. Zusätzlich zu regelmäßigen Ultraschallprüfungen der Radsatzwellen und neu eingeführten Wirbelstrommessungen an den Rädern begutachten die Techniker in den Betriebswerkstätten Grünau und Wannsee im 7-Tage-Rhythmus die Räder. Bei sämtlichen zusätzlichen Prüfarbeiten wurden bislang keine Beschädigungen von Rädern und Radsatzwellen festgestellt.
Um den Werkstätten zur Umsetzung des Maßnahmenplans ausreichend Fahrzeuge zur Verfügung stellen zu können, verkürzt die S-Bahn Berlin auf den Nord-Süd-Linien einen Teil der eingesetzten Züge. S-Bahn-Geschäftsführer Tobias Heinemann erklärte: „Wir setzen alles daran, schnellstmöglich wieder die gewohnte Zuglänge anbieten zu können. Einschränkungen des Fahrplans wird es nicht geben.“
Herausgeber: DB Mobility Logistics AG