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Neben den namhaften und weltweit bedeutendsten Herstellern und Dienstleistungsanbietern der Bahnbranche sind auch wichtige Forschungseinrichtungen vom 23. bis 26. September 2008 auf der InnoTrans vertreten. Sie informieren über ihre aktuellen Forschungs- und Entwicklungsergebnisse ebenso wie über außergewöhnliche Projekte und interessante Vorhaben.
Die Fraunhofer-Gesellschaft ist die führende Trägerorganisation für Einrichtungen der angewandten Forschung in Europa. Im Fraunhofer-Verbund Verkehr FVV werden institutsübergreifend die Kompetenzen des Forschungsschwerpunktes „Transport und Verkehr“ gebündelt. Ziel ist es, geeignete technische und konzeptionelle Lösungen auf dem Gebiet der verkehrsrelevanten Forschung zu entwickeln und in die Anwendung zu überführen.
Auf der InnoTrans 2008 präsentieren sechs Fraunhofer-Institute des Verbundes ausgewählte Forschungs- und Entwicklungsleistungen aus den Bereichen Ressourcenplanung und -optimierung sowie Softwareeinsatz und Prozessoptimierung im Schienen-Güterverkehr, zustandsabhängige Wartung und Messsysteme für Schieneninfrastrukturen und -fahrzeuge. Den Besuchern wird auf dem Fraunhofer-Gemeinschaftsstand in Halle 4.1 nicht nur ein innovatives Projekt- und Produkt-Portfolio präsentiert. Sie können Exponate auch erleben und selbst ausprobieren.
Das Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF beispielsweise stellt „OptoInspect 3D“ vor, eine Technologie zur Erfassung aller relevanten geometrischen Güteparameter von Eisenbahn-Radsätzen. Die Messmaschine nimmt einen Radsatz auf und versetzt ihn in Rotation. Dadurch erfolgt die Erfassung aller geometrischen Merkmale.
Die geometrischen Messsysteme des Fraunhofer-Instituts für Physikalische Messtechnik IPM ermitteln Fahrdrahtabnutzung und -lage sowie Lichtraumprofile und sie erkennen die Position von Masten. Die Systeme lassen sich individuell an die Erfordernisse der Streckennetze anpassen und zeichnen sich nicht nur durch hohe Geschwindigkeit und Präzision, sondern auch durch Robustheit und Zuverlässigkeit aus.
Die vom Fraunhofer-Institut für Betriebsfestigkeit und Systemzuverlässigkeit LBF entwickelte Technologie unterstützt maßgeblich das optimale Design sicherheitsrelevanter Komponenten, auch hinsichtlich des Leichtbaus. Kritische Stellen im Schienennetz können zielsicher identifiziert, numerische Modelle und Methoden verifiziert werden.
Die Technische Universität Berlin ist mit zwei Fachgebieten auf der InnoTrans 2008 auf dem Berlin-Brandenburger Gemeinschaftsstand in Halle 3.2 vertreten, „Schienenfahrzeuge“ und „Konstruktion von Maschinensystemen“. In Zusammenarbeit mit dem Fachgebiet Schienenfahrzeuge der TU Berlin und industriellen Partnern hat der Schweizer Güterwagenspezialist JOSEF MEYER „LEILA“ entwickelt. Dieses leichte und lärmarme Güterwagen-Drehgestell bringt moderne Technik in den Güterverkehr, spart Energie, Zeit und Material. Nach dem Prototypen, erfolgreichen Tests und Messfahrten präsentiert JOSEF MEYER nun das serienreife Produkt mit modularen Ausstattungsoptionen auf der InnoTrans 2008.
Ein anderes Betätigungsfeld des Fachgebietes Schienenfahrzeuge ist das Thema „Leise Schiene“. Um den abgestrahlten Luftschall von Fahrzeug und Gleis drastisch zu reduzieren, haben die Forscher in ein konventionelles Schienenprofil eine Elastomer-Zwischenlage integriert. Durch einen Feldversuch konnten sie eine bisher nicht erreichte Schalldruck-Pegelreduktion von zehn Dezibel nachweisen. In einem Folgeprojekt sollen die Betriebstauglichkeit und die wirtschaftliche Produktion überprüft werden.
Das Fachgebiet „Konstruktion von Maschinensystemen“ der TU Berlin ist in der Forschung unter anderem auf Industrie- und Fahrzeugbremsen sowie Kupplungen spezialisiert, wie sie in Schienenfahrzeugen zum Einsatz kommen. Für die anwendungsorientierte Forschung und Entwicklung von Bremsen und Komponenten werden Versuchsstände genutzt. Diese Versuchsstände ermöglichen eine realitätsnahe Abbildung der Einsatzbedingungen. So können mit einem 260-Kilowatt-Schwungmassen-Prüfstand originale Bremssysteme von Schienenfahrzeugen untersucht werden. Weitere Versuchseinrichtungen erlauben daneben eine Untersuchung von Reibbelägen im Hinblick auf ihr Reibverhalten. Auf die InnoTrans 2008 bringen die Mitarbeiter des Fachgebietes ein Prüfstandmodell mit und informieren die internationalen Fachbesucher über ihre Forschungsergebnisse und Projekte (Pressemeldung Innotrans, 06.08.08).