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Am Sonntag, 1. Juni 2008, fährt der Elbe-Spreewald-Kurier zum ersten Mal von Riesa bis Groß Leuthen-Gröditsch durch. Bislang musste der Zug wegen noch nicht abgeschlossener Ertüchtigungsarbeiten an der Strecke in Lübben halt machen.
„Wir bedauern natürlich, dass wir nicht wie angekündigt von Anfang an bis zum geplanten Endbahnhof durchfahren konnten“, so Gerhard J. Curth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Regionaleisenbahn GmbH. „Die Sicherheit für unsere Fahrgäste auf der Strecke und an den Haltepunkten ging uns aber vor.“ Gleichwohl wertet es Curth als großen Erfolg, dass bereits im dritten Jahr nach Eröffnung der ersten Verbindung zwischen Falkenberg (Elster) und Schlieben bereits ein zweiter Zug von Nordsachsen bis fast an die Märkischen Seen verkehrt.
„Die Deutsche Regionaleisenbahn wird an der Niederlausitzer Eisenbahn konsequent weiter investieren und die Strecke entwickeln“, so Curth. „Nächstes Jahr wollen wir wieder bis Beeskow durchfahren können. Die Verhandlungen mit der DB über die Strecke Beeskow – Bad Saarow-Pieskow am Scharmützelsee laufen. Unsere Vision ist es, in nicht all zu ferner Zukunft Züge von Sachsen quer durch Brandenburg bis zur polnischen Grenze fahren zu lassen.“
Insbesondere für die sogenannte Verladende Wirtschaft eröffnen sich damit attraktive Möglichkeiten. Bei weiter steigenden Ölpreisen werden immer mehr Unternehmen voluminöse und große Lieferungen über die Schiene abwickeln wollen, weil damit klare Kostenvorteile verbunden sind. Die Niederlausitzer Eisenbahn bietet dafür im Gegensatz zur DB, deren Strecken allein schon durch den Personenverkehr ausgelastet sind, große Kapazitäten.
Um diese Vision real und greifbar zu machen, hofft die DRE weiterhin auf die tatkräftige Unterstützung aus der Region. „Die NLE muss von den Gemeinden und Städten, durch die sie führt, als die Bahn der Region verstanden werden, die es selbständig in Absprache mit den anderen Akteuren zu vermarkten gilt. Dies bedeutet konkret Werbung für die Bahn zu machen, auf Internetseiten, auf Flyern, durch persönliche Ansprache von Vereinen und anderen Organisationen, die den Zug nutzen können. Viele sehen den Zug noch zu sehr als einen des Fördervereins oder der DRE. Es ist jedoch der Zug der Bürger, die entlang der Strecke.“
Von Seiten des Deutschen Bahnkunden-Verbandes, dessen Förderverein Elbe-Elster-Express den gleichnamigen Zugverkehr bislang führte und vermarktete, wird in Zukunft der gleiche, aber umbenannte und auf die gesamte NLE erweitere Verein mit dem Namen DBV-Förderverein Niederlausitzer Eisenbahn die größer gewordenen Aufgaben wahrnehmen. Unterstützung ist hierbei jederzeit erwünscht. Informationen gibt es beim neuen Vorsitzenden des DBV-Fördervereins Niederlausitzer Eisenbahn, Frank Perker, unter Telefon (0173) 5 65 64 46.
Die Fahrt des Elbe-Spreewald-Kuriers kommenden Sonntag wird gleichzeitig den ursprünglich für sonntags geplanten zweiten Zug des Elbe-Elster-Express ersetzen, der wie vom DBV-Förderverein Elbe-Elster-Express angekündigt aufgrund der hohen Kosten für die Betriebsstellen der DB zwischen Neuburxdorf und Röderau abgesagt werden musste (Pressemeldung Deutsche Regionaleisenbahn GmbH, 30.05.08).