http://www.lok-report.de/
Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) und insgesamt 26 Universitäten und Hochschulen in beiden Bundesländern haben in den vergangenen Monaten über die Fortschreibung der Semesterticketverträge verhandelt. In fast allen Fällen wurde inzwischen eine Einigung erreicht. So können fast 160.000 Studierende auch zukünftig mit dem ÖPNV für einen geringen Preis mobil sein.
Das Prinzip des Semestertickets ist einfach: Alle Studierenden zahlen mit ihrem Semesterbeitrag auch für einen Zeitfahrausweis des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV), der aufgrund dieses „Solidarprinzips“ und der hohen Stückzahl stark vergünstigt werden kann. Er gilt für das entsprechende Semester in allen öffentlichen Verkehrsmitteln des Tarifbereiches Berlin ABC oder im gesamten VBB-Verbundgebiet.
Mittlerweile hat der VBB mit fast allen öffentlichen und privaten Hochschulen entsprechende Vereinbarungen abgeschlossen. Darunter sind so unterschiedliche Institutionen wie die Freie Universität Berlin mit 42.000 Studierenden und die Hertie School of Governance mit unter 100 Studierenden.
Leicht waren und sind die Verhandlungen jedoch nicht: Studierendenvertreter möchten möglichst günstige Preise; die Verkehrsunternehmen, die der VBB hier vertritt, müssen ausreichende Einnahmen erzielen. Zu bedenken ist, dass angesichts der allgemeinen Preis- und Tarifsteigerungen auch die Preise der Semestertickets nicht auf mehrere Jahre stabil gehalten werden können. Festzuhalten bleibt, dass den Studierenden ein wirklich gutes Angebot gemacht wird.
Mittlerweile sind die Verhandlungen mit den großen Hochschulen abgeschlossen. Dort, wo es Urabstimmungen der Studierenden gab, lagen die Zustimmungsraten bei über 90 %: Beispielsweise sprachen sich die Studierenden der Humboldt-Universität Berlin zu 92,1 % für die Fortführung aus; an der Technischen Universität waren es gar 98,1 %. Die verlängerten Verträge sind nun bis zum Wintersemester 2011/2012 befristet.
Hans-Werner Franz, Geschäftsführer des VBB: „Die Einführung der Semestertickets war in den vergangenen Jahren oftmals erst nach langwierigen Verhandlungen möglich. Inzwischen wollen die Studierenden dieses Angebot nicht mehr missen, das zeigen die eindeutigen Abstimmungsergebnisse.“
Prof. Dr. Johanna Wanka, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg: „Studenten müssen mobil sein. Daher freue ich mich, dass es auf der Basis interner Beschlüsse in den Hochschulen Brandenburgs wieder gelungen ist, das Semesterticket mit günstigen Konditionen anzubieten.“
Prof. Dr. E. Jürgen Zöllner, Berliner Senator für Bildung, Wissenschaft und Forschung: „Für die Berliner Universitäten und Hochschulen ist die nahverkehrliche Anbindung von großer Bedeutung. Ich begrüße daher die Fortführung des Semestertickets. Sie stärkt auch den Hochschulstandort und kommt zudem dem Umweltschutz zu Gute.“ (Pressemeldung VBB, 08.02.08).