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Das Forum Verkehrssicherheit Berlin hat in seiner Jahressitzung am 21. Juni 2007 den erstmals erstellten Verkehrssicherheitsbericht 2007 verabschiedet. Dieser Bericht dient dazu, die aktuelle Unfallentwicklung in Berlin zu analysieren, Entwicklungstrends zu identifizieren und die Entwicklung im Hinblick auf die Zielgruppen der Verkehrssicherheitsarbeit und die Maßnahmen des Verkehrssicherheitsprogramms zu bewerten. Er ergänzt die Verkehrsopferbilanz der Polizei.
Verkehrssicherheit
Die vorliegende Analyse zeigt Erfolge der Verkehrssicherheitsarbeit, aber auch Probleme: Die Zahl der Straßenverkehrsunfälle nahm von 2000 bis 2006 kontinuierlich und insgesamt um 18 Prozent ab. Die bis 2005 ähnlich günstig verlaufende Entwicklung der Verunglücktenzahlen setzte sich dagegen 2006 nicht weiter fort: Es wurden wieder mehr Menschen bei Straßenverkehrsunfällen verletzt und getötet. Bei genauer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass die Trendabweichung lediglich die Radfahrer betrifft. Hier hat die Zahl der Verunglückten im Vergleichszeitraum 2000 bis 2006 auch infolge des wachsenden Radverkehrs um 7 Prozent zugenommen. Bei allen anderen Verkehrsteilnehmern ging die Anzahl der Verunglückten dagegen kontinuierlich zurück.
Erfreulich ist der deutliche Rückgang von Verkehrsunfällen, an denen Kinder beteiligt waren.
Nach wie vor ist eine der Hauptursachen für Verkehrsunfälle überhöhe bzw. nicht angepasste Geschwindigkeit der Kfz-Führer.
Ein wichtiges Ziel der differenzierten Unfallanalyse ist die Identifizierung der Bevölkerungsgruppen mit den größten Unfallrisiken, um darauf die Maßnahmen der Verkehrssicherheits-Arbeit auszurichten. Ein besonders hohes Risiko besteht bei jungen Kindern (6 bis 10 Jahre) sowie Kindern und Jugendlichen (11 bis 17 Jahre) als Fußgänger und Radfahrer, bei jungen Erwachsenen (18 bis 24 Jahre) als Radfahrer, motorisierten Zweiradfahrern und Pkw-Fahrern sowie bei älteren Senioren (älter als 74 Jahre) als Fußgänger.
Das Forum für Verkehrssicherheit hat festgestellt, dass die Ausrichtung der Maßnahmen des Verkehrssicherheitsprogramms von 2004 auf die genannten Zielgruppen weiterhin richtig und die konsequente Umsetzung dieser Maßnahmen zielführend ist.
Maßnahmeschwerpunkte sind
* die Arbeit der Unfallkommission, die Unfallschwerpunkte untersucht und entschärft,
* die Herstellung eines stadtangemessenen Tempoverhaltens durch eine verbesserte Geschwindigkeitsüberwachung der Polizei und
* die Intensivierung der Verkehrs- und Mobilitätserziehung insbesondere an den Schulen.
Im Berliner Forum für Verkehrssicherheit sind Maßnahmen zur Fortschreibung des Verkehrssicherheits-Prgramms beraten worden, die geeignet sind, die konkret benannten Ziele einer Reduzierung der im Stadtgebiet getöteten und verletzten Menschen um 30 Prozent im Jahr 2010 gegenüber 2004 zu erreichen.
Senatorin Junge-Reyer: „Unser Ziel für 2010 ist sehr anspruchsvoll, weil wir bereits ein relativ hohes Sicherheitsniveau erreicht haben. Ich halte dennoch an diesem Ziel fest und rechne damit, dass die eingeleiteten und noch umzusetzenden Maßnahmen in den kommenden Jahren Wirkung zeigen. Eine hohe Verkehrssicherheit ist ein wichtiger Beitrag zur Lebensqualität Berlins.“
Weitere interessante Ergebnisse der sehr differenzierten Unfallanalyse sind:
* Jede dritte Person mit schweren Verletzungen verunglückt als Fußgänger, jede vierte als Radfahrer, jede sechste mit einem motorisierten Zweirad oder als Autofahrer und jede zehnte als Mitfahrer.
* Männer verunglücken 1,6 mal häufiger als Frauen und werden 1,8 mal häufiger schwer verletzt. Besonders gravierend ist: Männliche motorisierte Zweiradfahrer werden 10 mal häufiger, Pkw-Fahrer 3,6 mal häufiger schwer verletzt als Frauen.
* In den Bezirken Mitte und Charlottenburg-Wilmersdorf besteht für junge Erwachsene und Erwachsene mittleren Alters ein besonders hohes Unfallrisiko; in Treptow-Köpenick ebenfalls, aber nur für Kinder und Jugendliche als Fußgänger und Radfahrer.
Der Verkehrssicherheitsbericht ist als Download unter
www.stadtentwicklung.berlin.de/verkehr/
verkehrssicherheit/bericht/
verfügbar.