S-Bahn: Eine Stadt vergisst sich, aus Berliner Zeitung

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0013/index.html

Wer heute auf die S-Bahn wartet, kann sich nicht mehr vorstellen, dass
Berlin einmal verkehrstechnisch zu den modernsten Metropolen der Welt
gehörte. Dass es in der Stadt pulsierte wie im Inneren eines riesigen
Lebewesens, gehörte zu ihrem Selbstverständnis. In den Zwanzigerjahren, die
man mit Recht roaring nannte, stand Berlin an der Spitze, weil die Stadt
auf Mobilität so viel Wert legte. Durch Berlin glitt man hindurch, kreuz
und quer, elegant, sauber, relativ leise, ökonomisch. Alles mit der S-Bahn.
Der Takt ihrer Fahrpläne gab den Puls des urbanen Lebens. Berlin war
zuallererst Verkehr. Eine Stadt definierte sich damals dadurch, dass der
Mensch mühelos, verlässlich, schnell und pünktlich durch sie hindurchsausen
konnte. Wenn man ermessen will, was die Deutsche Bahn heute der S-Bahn
antut und diese wiederum der Stadt Berlin, so muss man sich das …

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