U-Bahn Warum die U10 nie fertig gebaut wurde, aus Berliner Zeitung

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Es waren ehrgeizige Pläne: Eine -Bahnlinie von der Drakestraße in Lichterfelde über Steglitz quer durch Berlin über den Potsdamer Platz und Alexanderplatz bis nach Weißensee. Doch diese Pläne wurden nie endgültig realisiert.

Erste Ideen für diese U-Bahnlinie gab es schon in den 20er Jahren. 30 Jahre später, 1955, wurde die Strecke im so genannten #200-km-Plan für die Berliner U-Bahn als Linie #F eingeplant, in den Plänen von 1972 und 1977 wurde sie als #U10 gekennzeichnet.

Der 200-km-Plan wurde in den 50er Jahren für ein einheitliches Berlin erstellt – deshalb sollte die geplante U10 auch von den Westbezirken in den Nordosten der Stadt führen. Im Westen wurde tatsächlich auch an mehreren Stellen für die U10 gebaut.

Am Innsbrucker Platz wurde ab Mitte der 60er Jahre für rund zehn Jahre lang ein unterirdischer U-Bahnhof für die U10 angelegt, aber nie fertiggestellt. Unter dem in der selben Zeit erbauten Autobahntunnel befinden sich heute noch ein für die U-Bahn gebauter Tunnel und Bahnsteige. Hinter eine anonyme Tür im Bahnhof der U4 führen provisorische Treppen in den tiefer liegenden Bahnhof. Nach etwa 200 Metern endet der Tunnel mit einer Betonwand.

Endlich losgehen mit den Bauarbeiten für die U10 sollte es 1984, erzählt Axel Mauruszat, Verkehrsplaner bei der BVG. Wie die Geschichte zeigt, wurde aber daraus nichts. Der Grund klingt für Berliner Ohren vertraut: kein Geld.

Bis  1984 wurde nämlich die S-Bahn auch in West-Berlin von der Deutschen Reichsbahn der DDR betrieben. 1984 übernahm die BVG den Betrieb. Die Folge: Die BVG musste in die S-Bahn investieren, für den Bau der U10 …