http://www.lok-report.de/ Laut Zeitungsberichten wollen BVG und S-Bahn die Fahrpreise um bis zu 8,3 Prozent erhöhen. Der DBV-Landesverband Berlin-Brandenburg lehnt diese Preiserhöhung ab und fordert stattdessen eine Anpassung des Fahrpreises an die Leistungen. Was haben die Fahrpreise im Nahverkehr mit dem Angebot zu tun, dass der Kunde dafür erhält? Leider immer weniger! Die S-Bahn-Kriseist zum Dauerbrenner bis mindestens 2017 geworden: Genügend Wagen wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Mit großer Regelmäßigkeit kommen Züge zu spät, fallen aus, sind zu kurz. Störungen aller Art sind ebenfalls zur Alltäglichkeit geworden: Signalstörungen, Weichenstörungen, monatelange Aufzugsausfälle. Bei U-Bahn, Bus und Straßenbahn sowie im Regionalverkehr fast das gleiche Bild- mit wenigen Nuancen. Nur eines funktioniert fast reibungslos bei der DB AG: das um Verständnis und Entschuldigung bitten – es kommt vom Band und kostet fast nichts. Warum müssen die davon betroffenen Kunden für eine ständige schlechte Qualität immer mehr zahlen? Wer sich am Schalter oder Fahrkartenautomaten einen Fahrscheinkauft, kann dafür auch eine Gegenleistung verlangen. Diese Gegenleistung ist im Fahrplan und den Verkehrsverträgen beschrieben. Inzwischen hat der Fahrpreis immer weniger mit der dafür bezahlten Leistung zu tun. Seit Fahrplanwechsel im Dezember 2012 gibt es ständig Probleme im Raum Berlin mit dem Regionalverkehr. Die Probleme bei der S-Bahn werden (günstigstenfalls!) im heute üblichen Umfang noch weit über 2017 anhalten.Straßenbahn und Bus sind in den vergangenen Jahren nicht schneller geworden. Neue Busspuren oder ein weiterer Ausbau des Straßenbahnnetzes? Fehlanzeige. Erinnert sei daran, dass die Länder Berlin und Brandenburg durch die ständigen Schlechtleistungen im Nahverkehr jährlich viele Millionen Euro sparen. Sie kürzen selbstverständlich bei Verspätungen und Ausfällenoder beschmierten Zügen die Bestellentgelte und geben sie an anderer Stelle im Haushalt aus. Warum erhalten nicht auch die Fahrgäste eine Fahrpreisermäßigung, wenn beispielsweise die Pünktlichkeit aller Verkehrsmittel im Jahresdurchschnitt nur 80 oder 85 Prozent beträgt? Der DBV-Landesverband fordert deshalb, nicht Überlegungen für eine Fahrpreiserhöhung anzustellen – sondern für eine -senkung. Anders sieht es hingegen bei den Brandenburger Verkehrsunternehmen aus. Sie leiden seit vielen Jahren unter ständig zurückgehenden Zuschußkürzungen ihrer Aufgabenträger (derLandkreise). Die Landkreise müssen sich ihrer Verantwortung für ein gutes Angebot bewusst werden und die Finanzmittel komplett für den Nahverkehr ausgeben (Pressemeldung Deutscher Bahnkunden-Verband Landesverband Berlin-Brandenburg, 25.02.13).