Berlin – Zu viele kranke Lokführer, ein Zug ohne Heizung, ein defektes
Stellwerk in der Pampa. Das ist der ganz normale Wahnsinn in der neuen
Transportleitung der S-Bahn in Berlin-Schöneweide.
„Wir bestellen jetzt die Vampire ab.“ Was in der Sprache der Berliner
S-Bahner lustig klingt, wird an diesem Nachmittag wenig heiter. „Vampir“
ist ist der Funkrufname für Züge auf der Linie S 25. Ohne sie geht es nur
alle 20 Minuten von Berlin-Mitte nach Teltow – und nicht wie üblich alle
zehn.
Es ist eine Entscheidung, die den Männern in der Transportleitung der
S-Bahn nicht leicht fällt. Draußen weht ein eisiger Ostwind. Langes Warten
wird Fahrgäste mal wieder wütend machen auf ihre S-Bahn. Aber es geht heute
nicht anders. 10 von 50 S-Bahn-Fahrern auf den Nord-Süd-Strecken haben sich
krankgemeldet, eine Reserve gibt es zurzeit nicht.
Die Transportleitung im Werk Schöneweide ist wie ein neues Herz der
Berliner S-Bahn am traditionellen Standort. Seit Dezember läuft in einem
Backsteinbau alles zusammen, was mit …