Radverkehr + Straßenverkehr: VERKEHR IN BERLIN Rad-Aktivisten und Bezirk kämpfen um die Fläche unter der U1 Kostenlos und überdacht: Kreuzberg lässt Autos künftig unter der U-Bahn-Trasse parken. Aber Rad-Aktivisten haben eine ganz andere Idee., aus Berliner Morgenpost

http://www.morgenpost.de/berlin/article208440709/Rad-Aktivisten-und-Bezirk-kaempfen-um-die-Flaeche-unter-der-U1.html

Die Nachricht hatte Sensationswert: "Endlich #Baubeginn von #Radstreifen in #Skalitzer- und #Gitschiner Straße", gab das Bezirksamt Friedrichshain-Kreuzberg vor zwei Wochen bekannt. Unfassbare 13 Jahre hatte das gedauert. Planungsschwierigkeiten, fehlende Mittel, Bauarbeiten bei der U-Bahn – irgendetwas war immer dazwischengekommen. Statt auf die Initiative des Senats zu warten, der für Berlins Hauptstraßen eigentlich zuständig ist, hat der Bezirk die Baustelle nun einfach selbst angeordnet.

Besser spät als nie. Der 1,5 Kilometer lange Abschnitt zwischen Kottbusser Tor und Zossener Brücke ist eine wichtige Verkehrsader, für Radfahrer aber eine Zumutung. Da Radwege fehlen, werden sie in die gefährliche Lücke zwischen parkenden und fahrenden Autos gedrängt. Im vergangenen Jahr gab es allein im Bereich der Gitschiner Straße 23 Unfälle mit Radfahrer-Beteiligung.

Die geplante Lösung ist simpel: Die rund 300 Parkplätze auf beiden Seiten der Straße werden durch Radstreifen ersetzt. Im Gegenzug entstehen 152 Parkplätze unter der U1-Hochbahn, inklusive einer Zufahrtsstraße in der Mitte. Dafür wird die Mittelinsel um durchschnittlich mehr als einen Meter verbreitert. Nach diesem Prinzip wird bereits unter der U1 östlich des Kottbusser Tores geparkt.

Umweltministerin Hendricks ehrte Radbahn mit Preis

Das Konzept erhöht die Sicherheit für Radfahrer, bedeutet fürs Erste aber wohl das Ende einer komplett anderen Lösung. Vor einem Jahr hatte ein Team von Aktivisten eine bundesweit beachtete Idee präsentiert: die "Radbahn Berlin", ein Radweg vom Bahnhof Zoo bis zur Warschauer Straße, der zum großen Teil unter dem U1-Viadukt verlaufen soll. Mit einer Spur pro Richtung, viel Grün, Rad-Werkstätten und Ruhezonen entlang der Strecke.

Genau dort also, wo in Zukunft Autos parken sollen (und jetzt schon illegal parken). Dafür gab es von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) den Bundespreis …