Flughäfen: Privatjets am BER, aus Senat

20.04.2023

  1. Wie viele Starts und Landungen von #Geschäftsreiseflugzeugen / #Privatjets finden jährlich am #BER (inklusive aller Terminals) seit dessen Eröffnung statt (bitte nach Jahren aufschlüsseln)?

Zu 1.:

Anzahl der Flugbewegungen im Geschäftsflugverkehr/ #GAT:

· 11.-12.2020: 889

· 2021: 8.688

· 2022: 9.850

  • Wie viele Passagiere werden jährlich am General Aviation Terminal (GAT) seit dessen Eröffnung abgefertigt (bitte nach Jahren aufschlüsseln)?

Zu 2.:

Anzahl der Passagiere im Geschäftsflugverkehr/ GAT:

· 11.-12.2020: 2.698

· 2021: 27.803

· 2022: 31.770

  • Welche Destinationen fliegen die Geschäftsreiseflugzeuge/ Privatjets mit Start BER an, und von welchen Flughäfen kommen sie (bitte jeweils die fünf häufigsten mit Anzahl der jeweiligen Flüge nennen)?
  2020 2021 2022   Destination Starts/ Landung Destination Starts/ Landung Destination Starts/ Landung    

Zu 3.:

1 München37München194Stuttgart191
2 Köln/Bonn26Zürich178Palma Mallorca147
3 Zürich26Palma Mallorca161Zürich183
4 Palma Mallorca15Köln/Bonn144Köln/Bonn149
5 Stuttgart13Stuttgart120München160
  • Welche Entfernungen legen die Geschäftsreiseflugzeuge/ Privatjets mit Start BER im Schnitt bis zum Zielflughafen zurück?

Zu 4.: Hierzu liegen dem Senat keine Informationen vor.

  • Wird der Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen durch Geschäftsreiseflugzeuge/ Privatjets mit Starts und Landungen am BER (ggf. gesondert) dokumentiert, wenn nein, warum nicht?

a) Wenn ja, wie hoch ist der Ausstoß von klimaschädlichen Emissionen durch Geschäftsreiseflugzeuge/ Privatjets mit Starts und Landungen am BER?

Zu 5.: Nein. Die #FBB dokumentiert nur die CO 2-Emissionen, die durch den #Flughafenbetrieb direkt (Scope 1) und indirekt (Scope 2) entstehen, nach dem Greenhouse Gas Protocol der Vereinten Nationen in einem CO 2-Emissionsinventar. Im Rahmen der Erstellung des CO 2- Emissionsinventars werden die Emissionen von Airlines durch landende und startende Flugzeuge im sogenannten LTO-Zyklus (Landing and  Take Off Cycle) als Emissionen von Dritten (Scope 3) festgehalten. Diese Emissionen werden nicht der FBB als Flughafenbetreiberin, sondern dem Bilanzierungsrahmen des jeweiligen Dritten zugerechnet und in der Berichterstattung aggregiert abgebildet. Das CO 2-Emissionsinventar wird im Umweltbericht der FBB veröffentlicht, der auf der Website der FBB GmbH online verfügbar ist. Der kombinierte Bericht 2021/ 22 wird voraussichtlich im Mai veröffentlicht. Die FBB weist die verursachten Emissionen durch den GAT-Betrieb nicht gesondert aus.

  • Welche Einnahmen und Ausgaben entstehen der Flughafen Berlin Brandenburg GmbH jährlich durch das GAT (bitte aufschlüsseln)?
  • Wurde der Bau des GAT durch die Flughafengesellschaft getätigt bzw. beauftragt und was kostete er?

Zu 6. und 7.: Das heute als GAT genutzte Gebäude wurde Mitte der 1930er Jahre durch die Henschel Flugzeugwerke errichtet und in der Nachkriegszeit durch die ehemalige staatliche Fluggesellschaft der DDR Interflug genutzt, die auch als Betreiberin des damaligen Flughafens

Schönfeld agierte. Mit der Wiedervereinigung ist das Gebäude an die Flughafengesellschaft (damals Flughafen Berlin Schönefeld GmbH, FBS) übertragen worden. Diese hat das Gebäude Mitte der 1990er Jahre als GAT hergerichtet. Das stark sanierungsbedürftige Gebäude wurde 2022 per Überlassungsvereinbarung für einen Zeitraum bis 2028 der New GAT Berlin GmbH zum immobilienspezifischen Betrieb übergeben, wonach diese auf eigene Kosten das Gebäude saniert, umbaut und für die Vertragslaufzeit instand hält. Eine Miete zahlt die New GAT Berlin GmbH an die FBB hierfür nicht. Durch den Betrieb allein des General Aviation Terminals, d. h. des Gebäudes, entstehen der FBB folglich keine Einnahmen oder Ausgaben.

Davon unabhängig ist die Situation in Bezug auf die GAT-Nutzer zu beurteilen. Diese entrichten Entgelte nach  der  jeweils  maßgeblichen  Entgeltordnung  der   FBB  GmbH (http s:/ / corp ora te.b erlin-

a irp o rt.d e/ content/ d a m/ corpora te/ d e/ g escha eftsp a rtner/ entg elte/ 01.01.2023-

entg eltord nung -b er.p d f.p d f). Für die Nutzung des GAT existieren dabei andere Regeln als für die Nutzung der Terminals für die Großluftfahrt. Das bedeutet, dass für die GAT-Nutzung Entgelte vorgesehen sind, die grundsätzlich an der geringeren Größe des Luftfahrzeuges orientiert sind.

Die BAS Berlin Aviation Service GmbH als operative Betreiberin des GAT erhält von der FBB GmbH ein Betreiberentgelt, dessen Höhe Gegenstand eines Vergabeverfahrens gewesen ist und aus diesem Grund ein Geschäftsgeheimnis darstellt.

  • Wird das GAT ausschließlich privatwirtschaftlich betrieben?

Zu 8.: Ja, das GAT wird von der New GAT Berlin GmbH immobilienspezifisch und von der BAS Berlin Aviation Service GmbH als Terminalgebäude operativ betrieben. Es wird im Übrigen auf die Antwort zu Frage 7 verwiesen.

  • Welche Höhe beträgt die Miete und welche sonstigen Gebühren entrichtet „ German Aviation Service“ bzw. BAS als Betreiber des GAT an die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH?

Zu 9.: Die BAS Berlin Aviation Service GmbH ist die von der FBB GmbH beauftragte operative Betreiberin des Privatflugbetriebs im GAT, sie „ betreibt“ das GAT-Gebäude indes nicht. Betreiberin des GAT-Gebäudes ist die New GAT Berlin GmbH. Es wird im Übrigen auf die Antwort zur Frage 7 verwiesen.

  1. Entstehen durch das Betreiben des GAT Kosten, die nicht durch die Miete und sonstige Gebühren, gedeckt werden? Wenn ja welche und in welcher Höhe?

Zu 10.: Nein.

  1. Wie viele Stellplätze für Privatflugzeuge stehen am BER zur Verfügung und wie viele davon sind dauerhaft vermietet?

Zu 11.: Die Standplätze am GAT sind nicht limitiert, da die Standplätze der Großluftfahrt genutzt werden können. Die Kapazität orientiert sich an der Abfertigungsfläche für diese Verkehrsart. Die Abfertigungen finden grundsätzlich auf dem Vorfeld des GAT statt. Diese Fläche ist größenmäßig limitiert und lässt je nach Größe des Luftfahrzeuges eine einstellige Anzahl an parallelen Abfertigungen zu. Vermietete Abstellflächen gibt es nicht.

Berlin, den 20. April 2023 In Vertretung

Jana Borkamp Senatsverwaltung für Finanzen

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