Schiffsverkehr: Unter 36 Brücken musst du hindurch: Eine Fahrt auf dem Landwehrkanal durch Kreuzberg, …, aus FAZ

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Dort, wo sich die #Spree zum #Osthafen weitet, biegen wir von der stillen Wasserfläche mit ihren großen, alten #Speichern und #Lagerhallen in eine schmale Lücke ein. Jetzt sind wir im #Landwehrkanal, der hier, an der alten #Oberschleuse, in den Hafen mündet, und tauchen in eine geheimnisvolle Welt voller Merkwürdigkeiten, Geschichten und Geschichte ein. Die #Schleuse ist nur fünfzig Meter lang und zehn Meter breit, unser modernes #Schiff passt so eben noch hinein. Gebaut wurde sie 1850 für die Berliner #Maßkähne, die hölzernen #Transportschiffe jener Zeit mit einer Länge von 46 Metern und einer Breite von sechs Metern – Zeugen eines längst untergegangenen Berlins, dessen letzte Spuren wir bald aufspüren werden.

Neben unserer Schleuse, auf der anderen Seite der #Lohmühleninsel, verarbeiteten früher drei #Lohmühlen Eichen- und Fichtenrinde zu #Borkenmehl für die Lederherstellung. Die Mühlen standen damals noch allein zwischen Wiesen und Feldern weit vor den Mauern der Stadt. Sie sind längst verschwunden, der Name hat sich aber bis heute erhalten. Hier erhebt sich auch das einzige noch vorhandene #Zollhaus Berlins von 1859, das #Steuerhaus der Königlichen #Wasser­in­spek­tion zur Erhebung der Mehl- und Schlachtsteuern. Und hier existiert noch immer eine #Tankstelle aus dem Jahr 1925 mit dem Kaffeehaus „Zur Pumpe“. Denn an dieser Stelle überquerte die Landstraße nach Küstrin und Schlesien den Kanal. Heute erinnert nur noch der Straßenname Vor dem Schlesischen Tor an die alte #Handelsroute. So treffen wir auf unserer Reise immer wieder auf die lange Berliner Geschichte, die an vielen Stellen von …