Fernbus: Der Zentrale Omnibusbahnhof Berlin (ZOB) am „Funkturm“, aus Senat

Frage 1:
Mit welchen #Passagierzahlen und/oder Busan-/abfahrten ist künftig in den nächsten fünf Jahren zu
rechnen?
Antwort zu 1:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Genaue Passagierzahlen können wir naturgemäß nicht nennen, da wir am #ZOB
keine #Passagierabfertigung wie an den Flughäfen haben. Auch der #Ticketverkauf
wird nicht vom ZOB abgewickelt, sondern von den #Busunternehmen. Aufgrund
eigener Zählungen und #Auslastungsangaben der Busunternehmen können wir bei
den #Fahrgastzahlen nur grobe Schätzungen abgeben.
Aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie sind die An- und Abfahrten am ZOB
weit unter den Erwartungen der ZOB-Betreiberin. Es muss abgewartet werden, wie
sich die Corona-Pandemie weiterentwickelt, da diese maßgeblichen Einfluss auf
den #Reiseverkehr im Reisebuslinien- und Gelegenheitsverkehrs hat. Dennoch
rechnet die ZOB-Betreiberin damit, dass sich der #Reisebuslinienverkehr schneller
von der Pandemie erholen wird wie beispielsweise der #Flugverkehr.“


Frage 2:
Wie waren die jeweiligen Frequenzen in den letzten fünf Jahren?
Antwort zu 2:
Die BVG teilt hierzu mit:
„In den Jahren 2017 bis 2019 haben wir rd. 100.000 An- und #Abfahrten mehr
gezählt als vor der Liberalisierung des Fernbuslinienverkehrs. Im Durchschnitt hatten
wir jährlich rd. 163.000 An- und Abfahrten.
In den Jahren 2020 und 2021 sind die An- und Abfahrten am ZOB
pandemiebedingt stark eingebrochen. So konnten wir in 2021 nur noch 63.963, in
2021 jedoch nur 46.968 An- und Abfahrten am ZOB zählen.“
Frage 3:
Wann wird der Zentrale #Omnibusbahnhof (ZOB) nach dem jetzigen Um- und
#Erweiterungsbau eröffnet?
Frage 4:
Welche #Arbeitsschritte sind bis zur vollständen (fertigen) #Inbetriebnahme noch notwendig?
Antwort zu 3 und 4:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Die #Baumaßnahmen zum Vorhaben ,Umbau und #Kapazitätserweiterung ZOB‘
gliedert sich in drei Bauabschnitte. Die Bauabschnitte 1 und 2 sind im Wesentlichen
abgeschlossen und die Verkehrsinfrastruktur konnte Ende 2020 dem Betrieb
zugeführt werden. Im Januar 2021 hat der dritte und letzte Bauabschnitt
begonnen, der Neubau der zweigeschossigen Wartehalle, die Ende 2022
fertiggestellt sein soll. Derzeit laufen die Arbeiten für den Rohbau. Mit Beginn des
Jahres 2023 soll der Ausbau der Shops in der Wartehalle beginnen, so dass alle
Arbeiten Ende des ersten Quartals 2023 abgeschlossen sein sollen.
Im Zuge des Neubaus der Wartehalle folgen im Jahr 2022 noch Dacharbeiten zur
überdachten Anbindung der Haltestellen an die Wartehalle, so dass Fahrgäste
vollständig überdacht von der Wartehalle zu ihrer jeweiligen Haltestelle gelangen
können.“
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Frage 5:
Seit wann ist das Projekt begonnen worden?
Antwort zu 5:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Die Baumaßnahmen haben im Juli 2016 unter laufendem Betrieb begonnen.“
Frage 6:
Welche Kostensteigerungen (bitte Begründungen dafür nennen) sind seit Planungsbeginn bis zur
erwarteten Bauabnahme für die Erweiterung des ZOB zu erwarten?
Antwort zu 6:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Die Kostensteigerung ist im Wesentlichen mit der Projekterweiterung zu
begründen. Das Projekt hat sich von einer reinen Sanierung hin zu einem Um- bzw.
Neubau und einer Kapazitätserweiterung entwickelt.
Baumaßnahme 14,3 Mio. EUR – Sanierung statt Erneuerung:
Bei der ursprünglich genehmigten Bauplanungsunterlage in Höhe von 14,3 Mio.
EUR (2015) stand die reine Sanierung bzw. Ertüchtigung der zum Teil asbesthaltigen
Anlage von 1966 sowie eine Erweiterung der verkehrlichen Flächen im
Vordergrund. Die Haltestellen werden bei allen drei Varianten neu geordnet und
von 27 auf 33 erweitert.
Die Haltestellen sollten mit Sanierungsaufwand angepasst werden. Die Wartehalle
(Haus A), die Sanitäranlagen (Haus C) und die Treppenanlagen zum Parkplatz
Soorstraße sollten saniert werden. Eine Erneuerung der Fahrgastinformation war
nicht enthalten.
Variante – 29,9 Mio. EUR – Neubau statt Sanierung:
Diese Planung sah eine neue, eingeschossige Wartehalle und eine neue reduzierte
Gehwegüberdachung vor. Die vier Haltestellen im Außenring hätten keine
Überdachung erhalten. Die Fahrgastinformation sollte erneuert werden. Die
Verkehrsleitung sollte in einen Neubau mit Sichtkontakt zur Ein- und Ausfahrt
verlagert werden. Die Anzahl der Sitzplätze wäre im Vergleich zur Variante 14,3
Mio. EUR unverändert bei 155 Sitzplätzen geblieben. Die Nutzungsfläche der
Wartehalle wäre nur leicht von 1.727 m2 auf 1.832 m2 angestiegen.
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Variante 36,9 Mio. EUR – Umbau und Kapazitätserweiterung ZOB
Zur Erhöhung der Kapazität und des Fahrgastnutzens, um der deutlich gestiegenen
Nachfrage gerecht zu werden, sind zusätzliche Erweiterungen eingeplant worden,
wie eine vollständige Überdachung des Außenrings sowie der Neubau der
zweigeschossigen Wartehalle. Die Nutzungsfläche wird ca. 2.800 m2 betragen und
es können 280 Sitzplätze realisiert werden. Die vollständige Barrierefreiheit des
Standorts wird hergestellt.“
Frage 7:
Welche Planungen hinsichtlich künftiger Erweiterungen sind denkbar (über den Messedamm,
heutiger Parkplatz des ZOB)?
Antwort zu 7:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Zusätzliche Erweiterungen sind derzeit nicht geplant.
Der zukünftige Umgang mit der Fläche des Parkplatz Soorstraße wird geprüft.
Denkbar sind bspw. Nutzungserweiterungen mit Sharingangeboten.“
Frage 8:
Wäre es bei einer Erweiterung planerisch denkbar, diese ähnlich wie beim ZOB München mit einer
Hochbau-Überbauung zu versehen (bspw. mit Wohn-, Hotel- oder Gewerberaumnutzung), um ggfs.
einen privaten Investor für diese Umsetzung zu gewinnen?
Antwort zu 8:
Die BVG teilt hierzu mit:
„Die Baumaßnahme ‚Umbau und Kapazitätserweiterung ZOB‘ ist sehr weit
fortgeschritten und befindet sich in der letzten Bauphase. Aus diesem Grund sind
diese Ideen nicht mehr umsetzbar, da hier umfangreiche Umplanungen, Abriss
und Neubauten notwendig wären.“
Frage 9:
Bleibt der Senat bei seiner ablehnenden Haltung, einen zweiten ZOB-Standort (im Bereich Ostkreuz)
zu planen?
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Antwort zu 9:
Die Kapazitäten des ZOB werden derzeit als ausreichend eingeschätzt. Ein zweiter
Standort befindet sich derzeit nicht in Planung.
Berlin, den 03.02.2022
In Vertretung
Markus Kamrad
Senatsverwaltung für
Umwelt, Mobilität, Verbraucher- und Klimaschutz

www.berlin.de