Bahnindustrie: Eine Lok als Symbol der Einheit, aus Berliner Morgenpost

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Wenn es im #Bahnwesen so etwas wie ein #Symbol der Deutschen #Einheit gibt, dann ist das wohl die #Lokomotiv-Baureihe #112.1. Insgesamt 90 dieser #Lokomotiven wurden beschafft und ab 1992 ausgeliefert. Das Besondere: Zum ersten Mal nach der #Wiedervereinigung hatten die beiden Bahnverwaltungen aus Ost und West, also Deutsche #Reichsbahn und Deutsche #Bundesbahn, eine Bestellung gemeinsam aufgegeben. Die Loks sind heute noch im Einsatz – und die allererste der Baureihe nun sogar wieder in der ursprünglichen Gestaltung. Auf Initiative von Mitarbeitern der Deutschen Bahn trägt sie jetzt wieder die Farben und das Design von 1992, einzig das Logo ist das aktuelle der Deutschen Bahn.

Norbert #Päschel ist die Lok schon Anfang der 1990er Jahre gefahren, als sie neu war. Und auch heute noch ist er mit ihr unterwegs, erst Donnerstagnachmittag ging es nach Lutherstadt #Wittenberg. „Das war schon was Besonderes“, erzählt er. „Viele standen auch an der Strecke und haben die Lok fotografiert.“ Die gesamte Baureihe ist noch heute bedeutend für den #Bahnverkehr in der Region. „Sie ist eine wichtige Stütze für unseren #Regionalverkehr“, sagt der Lokführer.

Norbert Päschel ist inzwischen seit 41 Jahren Eisenbahner, im Jahr 1980 hat er seine Ausbildung bei der Deutschen Reichsbahn in Wittenberge begonnen. Er hat die Zeit vor und nach dem Mauerfall als Lokführer miterlebt, war sogar gerade im Zug unterwegs, als die #Grenzöffnung auf der berühmten Pressekonferenz von Günter Schabowski bekannt gegeben wurde. „Ich bin abends mit dem Schnellzug von Leipzig gekommen und hatte um 22 Uhr Feierabend. Dann bin ich nach Hause und es hieß: Die Mauer ist gefallen“, sagt Päschel, dem die Emotionalität des Moments noch heute beim Erzählen anzumerken ist. „Ich hab natürlich erstmal gedacht, das stimmt …