Flughäfen: Flughafen Schönefeld Als die DDR von einem Luftdrehkreuz bei Berlin träumte – Quelle: https://www.mz-web.de

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Berlin – Vom Pannen-Flughafen #BER kann man vielleicht sagen, er war schnell gebaut und wird nie fertig, aber bei seinem treu diensthabenden Vorläufer war es umgekehrt: schnell fertig, aber nie zu Ende gebaut. Sofern man unter „Ende“ die Utopie seiner Planer versteht.

1962 erzählte man davon den Jugendweihe-Teilnehmern dieses Jahrgangs. Wenn sie herausgeputzt und mit „Weltall – Erde – Mensch“ unterm Arm nach Hause gingen, dem „Buch der Wahrheit“ (so Walter Ulbricht im Vorwort), fanden sie neben Ausführungen vom Atom bis zum „Menschen der sozialistischen Epoche“ auch eine Reihe aufklappbarer Farbtafeln, die die technologische Zukunft der DDR glorreich ausmalten.
Darunter war auch eine Darstellung des Flughafens #Schönefeld nach damals kursierenden Plänen, die noch den Autoren eines Werks zur „Geschichte der ostdeutschen #Verkehrsflughäfen“ von 1997 ein ungläubiges Staunen abrangen: „In dieser Form zu jenem Zeitpunkt ohne internationales Vorbild“.
Wahrnehmung auf die schnörkellos einfache Klarheit und Lichtfülle des Innenraums

Das Staunen hat sich auch der Fotograf Christopher Falbe bewahrt, der mit seiner Frau, der Kunsthistorikerin und Journalistin Dina Dorothea Falbe, das Buch „Architekturen des Gebrauchs“ (236 Seiten, Verlag M-Books, 39 Euro) herausgebracht hat. Es ist Architekturen der späten 60er- und frühen 70er Jahre gewidmet, in Ost wie West, und nirgends sonderlich geliebt. So gibt es auch ein Kapitel über das #Empfangsgebäude des Flughafens Schönefeld.
Die gebannte Stille der Fotos lenkt die Wahrnehmung auf die schnörkellos einfache Klarheit und Lichtfülle des Innenraums. Ein anderes Bild hält bei den zeittypischen Accessoires inne: die gepunktete Mosaikverkleidung der Wände und die strahlenförmige …